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Trumps Politik sorgt weltweit für politische Spannungen – von hessischen Hochschulen, die unter erschwertem Forschungsaustausch leiden, über Kanadas Wahlkampf, der durch US-Aggressionen beeinflusst wird, bis hin zu neuen Dynamiken im Ukraine-Konflikt. Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet, wie die Entscheidungen des ehemaligen US-Präsidenten Wissenschaft, Migration, internationale Beziehungen und sogar die Stimmung in Nachbarländern prägen.
Hessische Hochschulen in Sorge: Trumps Politik erschwert Forschungsaustausch
Die Politik von US-Präsident Donald Trump hat an hessischen Hochschulen zu erheblicher Verunsicherung geführt. Besonders betroffen sind Studierende und Lehrkräfte, die an Austauschprogrammen und wissenschaftlichen Konferenzen in den USA teilnehmen möchten. So berichtet Kristoffer Burck, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gießen, dass die Teilnahme an der größten UN-Simulationskonferenz in New York für 15 Studierende von Einreiseproblemen überschattet wurde. Ein Student mit deutschem Pass, aber nicht deutsch klingendem Namen, wurde von den US-Behörden eineinhalb Stunden lang verhört. Burck vermutet einen rassistisch motivierten Hintergrund und betont, dass die Universität künftig keine Reisen mehr in die USA unternehmen möchte, wenn nicht alle Studierenden einreisen dürfen.
Auch Professor Hubert Zimmermann von der Philipps-Universität Marburg schließt USA-Reisen aus Protest aus. Er kritisiert eine „massive Einschränkung der akademischen Freiheit“ und sieht die Überprüfung von Studierenden als inakzeptabel an. Die Technische Universität Darmstadt verzeichnet einen Rückgang der Bewerbungen für USA-Programme von rund 110 auf 80 für das Jahr 2025/26. Gleichzeitig steigt das Interesse amerikanischer Austauschstudierender an Deutschland leicht, bleibt aber mit rund 30 Bewerbungen auf niedrigem Niveau.
Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) sieht in Trumps Politik einen „großen Angriff auf die internationale Freiheit der Wissenschaft“. Er verweist auf den geplanten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und der Weltgesundheitsorganisation sowie auf die Einstellung der Erhebung wichtiger Gesundheits- und Klimadaten. Gremmels hofft, dass Hessen als Forschungsstandort für amerikanische Wissenschaftler attraktiver wird, insbesondere in den Bereichen Gesundheitsforschung, Pharmazie, Biotechnologie und Energie. Das 1.000-Köpfe-Programm der Bundesregierung soll dabei helfen, Wissenschaftler aus dem Ausland anzuwerben.
Die Politologin Cathryn Clüver Ashbrook äußert Zweifel, ob Deutschland für US-Forscher attraktiv genug ist, da es an Hochtechnologie und ausreichender Ausstattung mangele. Sie berichtet von massiven Einschränkungen der Forschungsarbeit an US-Universitäten wie Harvard und Brown. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) verzeichnet jedoch eine steigende Nachfrage von US-Studierenden nach Aufenthalten in Deutschland, insbesondere von Forschenden aus Drittstaaten.
Jahr | Bewerbungen TU Darmstadt (USA-Programme) | Austauschstudierende aus den USA |
---|---|---|
2024/25 | 110 | ca. 30 |
2025/26 | 80 | ca. 30 (steigend) |
- US-Regierung plant massive Kürzungen an Universitäten und Forschungseinrichtungen.
- Einreisebedingungen wurden verschärft, Abschiebungen von Ausländern vorangetrieben.
Infobox: Trumps Politik führt zu Einreisehürden, Rückgang bei Austauschprogrammen und wachsender Unsicherheit an hessischen Hochschulen. Gleichzeitig steigt das Interesse von US-Studierenden an Deutschland leicht an. (Quelle: hessenschau.de)
Politologe bewertet erste 100 Tage: In Trumps Chaos „liegen zum Teil sehr, sehr gute Dinge“
Ein Politologe analysiert die ersten 100 Tage der Trump-Regierung und kommt zu einem differenzierten Urteil. Trotz des als chaotisch empfundenen Regierungsstils erkennt er in Trumps Politik auch positive Aspekte. Die Einschätzung lautet, dass im Chaos der Trump-Administration „zum Teil sehr, sehr gute Dinge“ liegen. Der Experte hebt hervor, dass bestimmte politische Maßnahmen und Entscheidungen, die zunächst unübersichtlich erscheinen, durchaus positive Effekte haben können.
In Trumps Chaos „liegen zum Teil sehr, sehr gute Dinge“ (Quelle: N-TV)
Infobox: Die ersten 100 Tage von Donald Trump werden von Experten nicht nur kritisch gesehen – im vermeintlichen Chaos werden auch positive Entwicklungen erkannt. (Quelle: N-TV)
Ausgesetzter Familiennachzug: Diese Politik trennt Familien
Die schwarz-rote Koalition plant, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten auszusetzen. Dies betrifft insbesondere Menschen, die vor Krieg, Folter und Todesstrafe geflohen sind – 2024 war der subsidiäre Schutz die häufigste Form des humanitären Aufenthalts in Deutschland, vor allem für Geflüchtete aus Syrien. Die Aussetzung betrifft tausende Kinder und Familien, die bereits jetzt monate- oder jahrelang auf eine Wiedervereinigung warten. Der Familiennachzug ist derzeit auf 1.000 Visa pro Monat begrenzt, die Verfahren dauern oft Jahre.
Mit dem Vorhaben der Regierung wird der Rechtsanspruch auf Familiennachzug für die nächsten zwei Jahre ganz ausgesetzt. Das Recht auf Familie ist im Grundgesetz, der Europäischen Menschenrechtskonvention, der EU-Grundrechtecharta und der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Studien belegen, dass die Trennung von Familien zu psychischer Belastung führt, während die familiäre Einbindung die Integration erleichtert. Die Regierung verpasst laut Experten die Chance, Verfahren zu verbessern und den Familiennachzug zu erleichtern.
- Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten wird für zwei Jahre ausgesetzt.
- Visa-Vergabe ist auf 1.000 Personen pro Monat begrenzt.
- Recht auf Familie ist in mehreren internationalen Abkommen verankert.
Infobox: Die Aussetzung des Familiennachzugs betrifft tausende Geflüchtete und wird von Experten als integrationspolitisch und menschlich problematisch bewertet. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Abschied von Franziskus in Rom: So läuft die Papst-Beisetzung ab
Die Beisetzung von Papst Franziskus in Rom ist ein Großereignis mit umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen. Nach seinem Tod wurde der Papst in der Hauskapelle von Santa Marta im offenen Holzsarg aufgebahrt. Bereits am frühen Morgen versammelten sich Tausende Menschen auf dem Petersplatz. Zur Trauerfeier ab 10.00 Uhr werden Hunderttausende Menschen und Hunderte Staatsgäste erwartet. Die Trauerfeier wird von Giovanni Battista Re, dem Dekan des Kardinalkollegiums, geleitet.
Uhrzeit | Ablauf |
---|---|
9.00 Uhr | Ankunft der Kardinäle im Petersdom |
9.30 Uhr | Ankunft der Staatsgäste am Petersdom |
10.00 Uhr | Beginn der Trauerfeier |
11.45 Uhr | Ende der Trauerfeier |
13.00 Uhr | Abfahrt des Trauerzugs mit dem Sarg |
14.30 Uhr | Ankunft an der Basilika Santa Maria Maggiore |
15.00 Uhr | Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit |
Der Trauerzug fährt in Schrittgeschwindigkeit durch die Innenstadt, vorbei an antiken Orten wie dem Kolosseum und dem Forum Romanum. Rom gleicht während der Trauerfeier einem Hochsicherheitstrakt.
Infobox: Die Beisetzung von Papst Franziskus ist ein international beachtetes Ereignis mit striktem Ablauf und höchsten Sicherheitsvorkehrungen. (Quelle: BILD)
Wahlen in Kanada: Rettet Trumps Politik Kanadas Liberale?
Bei der Parlamentswahl in Kanada entscheidet sich, wer das Land in den kommenden vier Jahren im Konflikt mit der US-Regierung führen wird. Laut einer vom Rundfunksender CBC zusammengefassten Umfrage liegen die Liberalen bei etwas über 42 Prozent, die Konservativen bei 38 Prozent. Die Liberalen, geführt von Premierminister Mark Carney, profitieren von der aggressiven Politik Donald Trumps, der mit Annexionen und ökonomischem Zwang droht. Der Nationalstolz in Kanada ist gestiegen, was den Liberalen zugutekommt.
Unter Carneys Vorgänger Justin Trudeau lagen die Liberalen in Umfragen bis zu 25 Prozent hinter den Konservativen. Mit Carneys Amtsantritt und den zunehmenden Attacken Trumps stiegen die Werte der Liberalen deutlich. 7,3 Millionen Kanadierinnen und Kanadier haben bereits vorzeitig gewählt. Das Mehrheitswahlrecht entscheidet über die 343 Wahlkreise. Carney gilt als krisenerprobt, während sein konservativer Gegner Pierre Poilievre durch scharfe Attacken auffällt. In Umfragen halten 33 Prozent Kanada für großartig, 51 Prozent für „ein gutes Land“ mit Verbesserungsbedarf, und nur 16 Prozent folgen der konservativen Einschätzung, das Land sei „broken“.
Partei | Umfragewert (%) |
---|---|
Liberale | über 42 |
Konservative | 38 |
- 7,3 Millionen vorzeitige Wählerinnen und Wähler
- 343 Wahlkreise, Mehrheitswahlrecht
- Carney: „Canada strong“ als Wahlslogan
Infobox: Die Liberalen profitieren von Trumps Politik und führen in den Umfragen. Die Wahl wird durch das Mehrheitswahlrecht und die Stimmung gegenüber den USA maßgeblich beeinflusst. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Ukraine-Liveblog: Trump – Ukraine hat Rohstoffdeal nicht unterzeichnet
Im Ukraine-Liveblog wird berichtet, dass Donald Trump erklärt hat, die Ukraine habe einen Rohstoffdeal nicht unterzeichnet. Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj drohte Trump dem russischen Präsidenten Putin mit Sanktionen. Selenskyj bezeichnete das Treffen mit Trump als möglicherweise „historisch“. Russland meldet unterdessen, die Stadt Kursk zurückerobert und Soldaten aus Nordkorea eingesetzt zu haben.
- Trump: Ukraine hat Rohstoffdeal nicht unterzeichnet
- Trump droht Putin nach Treffen mit Selenskyj mit Sanktionen
- Russland: Rückeroberung von Kursk und Einsatz nordkoreanischer Soldaten
Infobox: Trump setzt die Ukraine und Russland mit politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen unter Druck. Das Treffen mit Selenskyj wird als historisch eingestuft. (Quelle: FAZ.NET)
Einschätzung der Redaktion
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie stark politische Entscheidungen einzelner Staaten die internationale Wissenschaftslandschaft beeinflussen können. Die Verschärfung der Einreisebedingungen und die damit verbundene Unsicherheit führen zu einer spürbaren Einschränkung des wissenschaftlichen Austauschs und gefährden die Offenheit, die für Innovation und Fortschritt essenziell ist. Die Zurückhaltung hessischer Hochschulen bei USA-Programmen ist ein deutliches Signal für die wachsende Bedeutung von Wissenschaftsfreiheit und Diversität als Standortfaktoren. Gleichzeitig eröffnet die Situation Chancen für europäische Forschungsstandorte, sich als attraktive Alternativen zu positionieren – vorausgesetzt, sie investieren gezielt in Ausstattung und internationale Sichtbarkeit. Langfristig könnten solche politischen Barrieren zu einer Fragmentierung der globalen Wissenschaftscommunity führen und den internationalen Wissensaustausch nachhaltig schwächen.
- Politische Restriktionen beeinträchtigen die internationale Zusammenarbeit und Innovationskraft.
- Europäische Hochschulen können profitieren, wenn sie gezielt in Infrastruktur und Offenheit investieren.
- Die Entwicklung birgt das Risiko einer dauerhaften Spaltung der globalen Wissenschaftslandschaft.
Quellen:
- Hessische Hochschulen in Sorge: Trumps Politik erschwert Forschungsaustausch
- Politologe bewertet erste 100 Tage: In Trumps Chaos "liegen zum Teil sehr, sehr gute Dinge"
- Ausgesetzter Familiennachzug: Diese Politik trennt Familien
- Abschied von Franziskus in Rom: So läuft die Papst-Beisetzung ab
- Wahlen in Kanada: Rettet Trumps Politik Kanadas Liberale?
- Ukraine-Liveblog: Trump: Ukraine hat Rohstoffdeal nicht unterzeichnet