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Schüler in Hessen gehen auf die Barrikaden: Mit lautstarkem Protest und einer Petition mit über 3.400 Unterschriften wehrt sich die Landesschülervertretung gegen die geplante Einziehung von Schulrücklagen durch das Kultusministerium. Die Debatte um 20 Millionen Euro, die eigentlich für Digitalisierung und Projekte vorgesehen waren, spaltet Politik und Schülerschaft – und wirft Fragen nach Transparenz, Fairness und Zukunftsfähigkeit des Bildungssystems auf.
Schülerproteste gegen Kürzungen bei Schulbudgets in Hessen
Im hessischen Landtag protestierte die Landesschülervertretung (LSV) gegen die geplante Einziehung nicht verwendeter Schulbudgets durch das Kultusministerium. Die LSV bezeichnete die Maßnahme als "bildungspolitisches Desaster" und kritisierte, dass von den in den letzten drei Jahren angesparten Rücklagen der Schulen nun zwei Drittel weggenommen würden. Nach Angaben der LSV geht es um insgesamt 20 Millionen Euro, was pro Schule "häufig mehrere tausend Euro" bedeutet. Das Geld sei von den meisten Schulen bereits für Projekte wie die Digitalisierung eingeplant gewesen. So müsse beispielsweise eine Schule in Fulda die Anschaffung einer dringend benötigten Lernplattform verschieben.
Die Schülervertretung übergab eine Petition mit mehr als 3.400 Unterschriften an die Vorsitzende des Kultuspolitischen Ausschusses, Kerstin Geis (SPD), und die bildungspolitischen Sprecher der Fraktionen. Die Forderung: Die Kürzung der Rücklagen solle zurückgenommen werden. Die FDP kritisierte die "Konfiszierung von zwei Dritteln der schulischen Rücklagen" und sprach von einem intransparenten Verfahren. Das Kultusministerium wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass die Schulen weiterhin Rücklagen bilden könnten und der Eindruck einer Mittelkürzung falsch sei. Die SPD-Fraktion verwies darauf, dass der Bildungsetat in Hessen im Jahr 2025 um 5,9 Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro steige, sodass die Schulen weiterhin verlässlich mit Zuweisungen rechnen könnten. Die LSV kritisierte zudem die kurzfristige Information über die Kürzungen, die nur zehn Tage vor Ende der Frist zur Haushaltsaufstellung erfolgte.
Betroffener Betrag | Pro Schule | Bildungsetat 2025 | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|---|
20 Millionen Euro | mehrere tausend Euro | 5,8 Milliarden Euro | +5,9 % |
- Protest der Landesschülervertretung gegen Kürzungen
- Petition mit über 3.400 Unterschriften
- Kritik an kurzfristiger Information der Schulen
Infobox: Die geplanten Kürzungen betreffen 20 Millionen Euro an Rücklagen, die von den Schulen für Projekte wie Digitalisierung eingeplant waren. Trotz steigenden Bildungsetats bleibt die Kritik an der kurzfristigen Umsetzung und der Transparenz des Verfahrens bestehen. (Quelle: hessenschau.de)
Neue Romantik in der deutschen Politik: Kritik an emotionalisierter Debattenkultur
In einem Kommentar analysiert politik&kommunikation die Entwicklung einer "neuen Romantik" in der deutschen Politik seit der Ampel-Regierung. Diese Strömung stelle das Gefühl über die Vernunft und führe zu einer Abkehr von den Prinzipien der Aufklärung wie kritischer Öffentlichkeit und individueller Freiheit. Besonders Robert Habeck wird als Symbolfigur dieser Entwicklung genannt, da er das politische Scheitern als Ausdruck moralischer Integrität stilisiere. Die Fehlerkultur werde zur Ästhetik erhoben, während rationale Argumente in den Hintergrund treten.
Die Autorin kritisiert, dass diese Haltung auch die Medienlandschaft präge. Medien sähen sich zunehmend als "Hüter der Demokratie" und weniger als kritische Kontrollinstanz. Kritik werde als Angriff auf die Demokratie gewertet, während Andersdenkende zur Mehrheit heranwüchsen. Die neue Romantik habe zudem politische Macht erlangt und führe zu repressiven Maßnahmen, wie der Anwendung des §188 StGB gegen Bürger wegen Internet-Memes. "The Economist" habe bereits vor einer Erosion der Meinungsfreiheit in Deutschland gewarnt. Die Autorin fordert eine Reform oder Abschaffung des §188 StGB und betont, dass Demokratie keine Helden, sondern Erwachsene brauche.
"Der erste Schritt: die Reform oder Abschaffung des §188 StGB. Denn Schutz brauchen nicht die Mächtigen – sondern jene, die ihnen auf die Finger schauen." (politik&kommunikation)
- Kritik an emotionalisierter Politik und Medien
- Warnung vor Erosion der Meinungsfreiheit
- Forderung nach Reform des §188 StGB
Infobox: Die "neue Romantik" in Politik und Medien wird als Gefahr für Rationalität und Meinungsfreiheit gesehen. Besonders die Anwendung des §188 StGB steht in der Kritik. (Quelle: politik&kommunikation)
Katherina Reiche: Comeback einer CDU-Politikerin
Katherina Reiche, die bereits 1998 in den Bundestag einzog und später Mitglied des CDU-Bundesvorstandes wurde, kehrt als Bundeswirtschaftsministerin zurück. Reiche, Mutter dreier Kinder, war in ihrer Karriere mehrfach mit Vorurteilen konfrontiert, etwa wegen ihrer Unterstützung der embryonalen Stammzellenforschung und ihres Lebensmodells. Sie war Teil der sogenannten Pizza-Connection, die sich ein Bündnis mit den Grünen vorstellen konnte, und wurde 2002 von Edmund Stoiber in sein Schattenkabinett geholt.
Nach ihrer politischen Karriere wechselte Reiche in die Wirtschaft und wurde 2019 Chefin der Eon-Tochter Westenergie mit 11.000 Mitarbeitern und 7,1 Milliarden Euro Umsatz. 2021 wurde sie zur "Managerin des Jahres" gekürt. Nun kehrt sie in die Politik zurück und übernimmt das Amt der Bundeswirtschaftsministerin. Ihr Werdegang zeigt, dass sie sich sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft durchsetzen konnte.
Jahr | Position | Unternehmen/Partei | Mitarbeiter/Umsatz |
---|---|---|---|
1998 | Bundestagsabgeordnete | CDU | - |
2019 | Chefin | Westenergie (Eon-Tochter) | 11.000 / 7,1 Mrd. € |
2021 | Managerin des Jahres | Mestemacher | - |
- Rückkehr in die Politik als Bundeswirtschaftsministerin
- Erfolgreiche Karriere in Politik und Wirtschaft
Infobox: Katherina Reiche übernimmt das Amt der Bundeswirtschaftsministerin nach einer erfolgreichen Karriere in Politik und Wirtschaft. (Quelle: bild.de)
Antifaschistische Erinnerungskultur: Veranstaltungsreihe der NaturFreunde
Die NaturFreunde Deutschlands beschäftigen sich in ihrer Veranstaltungsreihe "Politik konkret" mit gesellschaftlichen Themen wie Umweltpolitik, Freihandel, Antifaschismus und Antirassismus. Ziel der Reihe ist es, durch Analyse der bestehenden Verhältnisse Ursachen gesellschaftlicher Probleme herauszuarbeiten und konkrete Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Veranstaltungen finden einmal im Monat statt und bieten Grundlagen für politische Interventionsmöglichkeiten aus Sicht der NaturFreunde.
- Monatliche Veranstaltungsreihe zu gesellschaftlichen Themen
- Fokus auf Analyse und politische Interventionsmöglichkeiten
Infobox: Die NaturFreunde bieten mit "Politik konkret" eine Plattform für die Diskussion gesellschaftlicher Herausforderungen und politischer Lösungsansätze. (Quelle: NaturFreunde Deutschlands)
100 Tage Ukraine-Politik: Trumps Deals und Demütigungen
Die Berichterstattung von N-TV beleuchtet die ersten 100 Tage der Ukraine-Politik unter Donald Trump. Im Fokus stehen die Deals und Demütigungen, die insbesondere den ukrainischen Präsidenten Selenskyj betreffen. Die Analyse zeigt, dass Trump in der Defensive ist und sich zunehmend auf aggressive Rhetorik und symbolische Handlungen verlegt. Die Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine sind von Unsicherheiten und politischen Machtspielen geprägt.
- Trump setzt auf Deals und Demütigungen in der Ukraine-Politik
- Selenskyj wird öffentlich vorgeführt
- US-Präsident agiert zunehmend defensiv
Infobox: Die ersten 100 Tage der Ukraine-Politik unter Trump sind von Unsicherheiten, Deals und Demütigungen geprägt. (Quelle: N-TV)
Söder und Steinmeier im Vatikan: Kritik an deutscher Politik
Ein Kommentar in der WELT kritisiert das Verhalten von Markus Söder und Frank-Walter Steinmeier bei der Beisetzung von Papst Franziskus im Vatikan. Besonders ein von Söder veröffentlichtes Selfie mit Steinmeier wird als Ausdruck einer "gottlosen Verwahrlosung" der deutschen Politik gewertet. Der Autor äußert Scham darüber, von diesen Politikern im Ausland repräsentiert zu werden.
- Kritik an öffentlichem Auftreten deutscher Spitzenpolitiker im Ausland
- Vorwurf der "gottlosen Verwahrlosung" der Politik
Infobox: Das Verhalten von Söder und Steinmeier im Vatikan wird als Symptom einer Entfremdung der deutschen Politik von traditionellen Werten kritisiert. (Quelle: WELT)
Einschätzung der Redaktion
Die geplante Einziehung nicht verwendeter Schulbudgets in Hessen birgt erhebliche Risiken für die Handlungsfähigkeit und Planungssicherheit der Schulen. Gerade in Zeiten, in denen Investitionen in Digitalisierung und moderne Lernmittel dringend notwendig sind, kann der kurzfristige Entzug bereits verplanter Mittel zu Verzögerungen und Unsicherheiten führen. Die hohe Beteiligung an der Petition und die breite Kritik deuten auf ein erhebliches Vertrauensdefizit zwischen Schulen und Verwaltung hin. Transparenz und Verlässlichkeit bei der Mittelzuweisung sind zentrale Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Bildungspolitik. Werden diese Prinzipien verletzt, droht eine Schwächung der Eigenverantwortung und Innovationskraft der Schulen, was langfristig negative Auswirkungen auf die Bildungsqualität haben kann.
- Planungssicherheit und Eigenverantwortung der Schulen gefährdet
- Vertrauensverlust zwischen Schulen und Verwaltung
- Risiko für Innovations- und Digitalisierungsprojekte
Quellen:
- Landtagsausschuss: Schülervertreter protestieren gegen Kürzung bei Schulbudgets
- Im Scheitern liegt keine Schönheit
- CDU: Rückkehr zur Macht! So gelang Katherina Reiche das Comeback
- Politik konkret: Antifaschistische Erinnerungskultur in Berlin [muss wegen Krankheit verschoben werden]
- Selenskyj vorgeführt: 100 Tage Ukraine-Politik: Trumps Deals und Demütigungen
- Söder und Steinmeier im Vatikan: Gottlose Verwahrlosung deutscher Politik