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Wie politisch ist Tiktok wirklich, was bewegt die Generation Z, und wie positionieren sich Deutschlands Spitzenpolitiker in einer Zeit des Umbruchs? Der aktuelle Pressespiegel liefert exklusive Einblicke in die Ergebnisse der größten Tiktok-Nutzerstudie, beleuchtet die Wünsche und Sorgen junger Menschen, analysiert die Strategie Russlands im Ukraine-Konflikt und wirft einen Blick auf die Debatten um Führungsfiguren wie Saskia Esken, Friedrich Merz und Armin Laschet.
Politik auf Tiktok: Ergebnisse der größten Nutzerstudie
Eine Gemeinschaftsrecherche von BR, Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten, dem Weizenbaum-Institut und der Universität Zürich hat die bislang größte Nutzerstudie zu Tiktok durchgeführt. Die Analyse basiert auf den Daten von 681 echten Usern, die ihre Tiktok-Aktivitäten und Wahlpräferenzen zur Verfügung stellten. Die Ergebnisse zeigen, dass politische Inhalte auf Tiktok eine Randerscheinung sind: Lediglich 3,7 Prozent der Videos im durchschnittlichen Feed tragen ein Hashtag, das auf politischen Content hinweist. Nur jeweils ein Prozent der Videos stammen von Partei- oder Polit-Influencer-Accounts.
Die Studie belegt, dass Männer im Mittel doppelt so oft politische Videos angezeigt bekommen wie Frauen, was auch daran liegt, dass sie mehr Parteiaccounts folgen. Die Reichweite von Politikern und Parteien ist im Vergleich zu Influencern und nicht-offiziellen Kanälen geringer. Parteiübergreifend sind im durchschnittlichen Feed mindestens 1,3 Prozent der Videos von politischen Influencern und 1,2 Prozent von Parteien. Besonders auffällig ist, dass die Tiktok-Nutzerschaft in mindestens zwei große politische Lager zerfällt: Wähler von Linken, SPD und Grünen sehen viele Videos der jeweils anderen Parteien, aber nur selten Inhalte von AfD, CDU oder FDP. Die Studie hebt hervor, dass es keine absolut trennscharfen Filterblasen gibt, aber die politischen Inhalte wenig divers sind und ein links-grünes User-Milieu dominiert.
Kriterium | Prozentualer Anteil |
---|---|
Politische Videos im Feed | 3,7 % |
Videos von Partei- oder Polit-Influencer-Accounts | je 1 % |
Videos von politischen Influencern | 1,3 % |
Videos von Parteien | 1,2 % |
Infobox: Die Studie liefert erstmals detaillierte Einblicke in den von realen Usern konsumierten politischen Content auf Tiktok. Die Daten sind zwar nicht repräsentativ, erlauben aber eine realitätsnahe Analyse des linken und grünen Contents auf der Plattform. (Quelle: stuttgarter-nachrichten.de)
Generation Z: Wünsche, Sorgen und politische Erwartungen
Eine deutschlandweite Befragung der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziale Arbeit e.V. (ISA) hat mehr als 1000 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren zu ihren Lebensumständen und Wünschen befragt. Die Ergebnisse widerlegen gängige Klischees über die Generation Z: 49,3 Prozent der Befragten sind "eher zufrieden" mit ihrem Leben, fast 46 Prozent sogar "sehr zufrieden". Nur fünf Prozent gaben an, "nicht zufrieden" zu sein. Für rund ein Drittel sind soziale Beziehungen zu Gleichaltrigen am wichtigsten, gefolgt von familiären Beziehungen, die jeder Fünfte als zentral ansieht.
Finanzielle Sorgen spielen eine große Rolle: 46,4 Prozent machen sich "häufig" oder "manchmal" Sorgen um das Geld der Familie. 49 Prozent konnten sich schon einmal etwas nicht leisten, was sich Freunde leisten konnten. 36 Prozent gaben an, mehr Geld zu benötigen, um gut leben zu können. Schule und Noten sind weitere Stressfaktoren: 52,3 Prozent halten Noten für wenig oder gar nicht nötig, 63,7 Prozent empfinden Hausaufgaben als wenig hilfreich. Die Mehrheit wünscht sich mehr Mitbestimmung im Unterricht und in der Politik. Das Bedürfnis nach politischer Teilhabe wird von Jugendlichen wie Romance Bassingha betont, die sich mehr Jugendpartizipation und einen jüngeren Bundestag wünscht.
- 49,3 % "eher zufrieden" mit dem Leben
- 46 % "sehr zufrieden"
- 46,4 % haben Geldsorgen
- 49 % konnten sich schon einmal etwas nicht leisten
- 52,3 % halten Noten für wenig oder gar nicht nötig
- 63,7 % empfinden Hausaufgaben als wenig hilfreich
"Wir möchten doch einfach nur in Ruhe leben. Und wir möchten mitreden. Wir sind alt genug, um Entscheidungen zu treffen. Einige von uns dürfen sogar wählen. Wir haben Antworten. Aber wir werden nicht gefragt. Ich bin so sauer auf die Politik." (Romance Bassingha, JEx-Team-Mitglied)
Infobox: Die Generation Z ist engagiert, will mitreden und sieht sich mit finanziellen und schulischen Belastungen konfrontiert. Die Forderung nach mehr politischer Teilhabe ist deutlich. (Quelle: Ntv)
Heusgen: "Politik der Stärke" im Ukraine-Konflikt
Christoph Heusgen, ehemaliger Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, äußerte sich zu den Friedensgesprächen in Antalya. Er betonte, dass der russische Präsident nicht auf Verhandlungen, sondern auf Stärke setze. Diese Einschätzung unterstreicht die aktuelle Strategie Russlands im Ukraine-Konflikt und die Herausforderungen für diplomatische Lösungen.
"Der russische Präsident setzt nicht auf Verhandlungen, sondern auf Stärke." (Christoph Heusgen)
Infobox: Die Einschätzung von Heusgen verdeutlicht die schwierige Ausgangslage für Friedensgespräche mit Russland. (Quelle: ZDF)
Saskia Esken kritisiert Berichterstattung über ihre Person
Die scheidende SPD-Ko-Chefin Saskia Esken hat sich in einem Interview mit der "taz" über den medialen Umgang mit ihrer Person beklagt. Sie sprach von einer "öffentlichen Jagd" und bezeichnete die Diskussion um ihre berufliche Zukunft als "unangemessen". Esken betonte, dass der Fokus auf wichtige politische Themen hätte gelegt werden müssen, statt auf Personalfragen.
Nach dem historisch schlechtesten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl im Februar war Esken verstärkt in die Kritik geraten. Sie kündigte an, beim Parteitag im Juni nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren. Ihre Nachfolgerin soll die neue Bundesarbeitsministerin und ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werden. Esken wies darauf hin, dass Frauen es in der Politik schwerer hätten als Männer und doppelt so viel leisten müssten.
„Wir müssen doppelt so viel bringen. Was die männliche Welt von politisch aktiven Frauen erwartet, ist höchst widersprüchlich und deshalb unerfüllbar.“ (Saskia Esken)
Infobox: Saskia Esken kritisiert die Fokussierung der Medien auf Personaldebatten und hebt die besonderen Herausforderungen für Frauen in der Politik hervor. (Quelle: Tagesspiegel)
Ricarda Lang: "Friedrich Merz war noch nie so sehr Angela Merkel"
Im Liveticker zur Merz-Regierung äußerte sich Ricarda Lang zur Regierungserklärung von Friedrich Merz. Sie sagte, Merz sei "noch nie so sehr Angela Merkel" gewesen wie jetzt. Die Berichterstattung hebt hervor, dass Außenminister für eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben plädieren und Johann Wadephul sich hinter das Fünf-Prozent-Ziel für NATO-Staaten stellt. Die politische Debatte um die neue Regierung und die Ausrichtung der CDU unter Merz bleibt damit weiterhin im Fokus.
Infobox: Die neue Regierung unter Friedrich Merz wird mit der Politik Angela Merkels verglichen, während die Verteidigungsausgaben und die internationale Ausrichtung zentrale Themen bleiben. (Quelle: FAZ.NET)
Armin Laschet bei Maischberger: Symbolpolitik und Regierungserklärung
Armin Laschet war erneut zu Gast bei Sandra Maischberger, um die schwarz-rote Regierung und die erste Regierungserklärung von Friedrich Merz zu kommentieren. Laschet betonte, dass Symbolpolitik auch Politik sei und verteidigte die neue Regierungslinie. Die Sendung thematisierte, ob Merz zu viel bei Migration und Wirtschaft verspreche und wie die Regierung auf aktuelle Herausforderungen reagieren will.
Infobox: Armin Laschet verteidigt die neue Regierung und hebt die Bedeutung von Symbolpolitik hervor. Die Erwartungen an die Regierung Merz bleiben hoch. (Quelle: SZ.de)
Einschätzung der Redaktion
Die Ergebnisse der Nutzerstudie zu Politik auf Tiktok zeigen, dass politische Inhalte auf der Plattform eine marginale Rolle spielen und die Reichweite von Parteien sowie politischen Akteuren deutlich begrenzt ist. Dies unterstreicht, dass Tiktok für die politische Meinungsbildung bislang nur eine untergeordnete Bedeutung hat. Die geringe Sichtbarkeit politischer Inhalte und die Dominanz bestimmter politischer Milieus könnten dazu führen, dass gesellschaftliche Debatten auf der Plattform verzerrt oder einseitig abgebildet werden. Für Parteien und politische Akteure bleibt die Herausforderung bestehen, junge Zielgruppen auf Tiktok zu erreichen, ohne dabei in Filterblasen oder Echokammern zu verharren. Die Studie macht deutlich, dass eine differenzierte und zielgruppengerechte Ansprache notwendig ist, um politische Vielfalt und Diskurs auf Tiktok zu fördern.
- Politische Inhalte auf Tiktok sind kaum präsent.
- Parteien und Politiker erreichen nur einen kleinen Teil der Nutzer.
- Die Plattform bildet politische Lager ab, ohne klare Filterblasen zu schaffen.
- Für die politische Kommunikation bleibt Tiktok eine Herausforderung mit großem Entwicklungspotenzial.
Quellen:
- Politik auf Tiktok: Bislang größte Nutzerstudie zu Tiktok – die Ergebnisse
- "Bin so sauer auf die Politik": Typisch Gen Z? Was junge Menschen wirklich wollen
- Heusgen: "Politik der Stärke"
- „Das ist eine miese Tour“: Esken übt scharfe Kritik an Berichterstattung über ihre Person
- Liveticker zur Merz-Regierung: Ricarda Lang: „Friedrich Merz war noch nie so sehr Angela Merkel“
- Armin Laschet bei Maischberger: Ausgerechnet er