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Frauen sind in politischen Gremien nach wie vor deutlich unterrepräsentiert – das zeigt sich auch in Penzberg, wo bei der Grünen-Veranstaltung „Frauen unter sich“ engagiert über Ursachen, Hürden und Lösungsansätze diskutiert wurde. Warum es mehr weibliche Vorbilder braucht, wie Care-Arbeit politische Teilhabe erschwert und welche Ideen für mehr Gleichstellung auf den Tisch kamen, beleuchtet dieser Pressespiegel.
Frauen in der Politik: Austausch und Herausforderungen in Penzberg
Bei der neunten Ausgabe der Grünen-Veranstaltung „Frauen unter sich“ in Penzberg stand die mangelnde weibliche Repräsentation in der Politik im Mittelpunkt. Im Penzberger Stadtrat sind von 24 gewählten Räten lediglich sieben Frauen vertreten, was einem Anteil von etwa 29 Prozent entspricht. Besonders auffällig: In Bayern ist nur jede zehnte Bürgermeisterin weiblich. Die Teilnehmerinnen diskutierten, dass fehlende weibliche Vorbilder und die überwiegend von Frauen geleistete Care-Arbeit, wie Kinderbetreuung und Pflege, zentrale Gründe für die geringe Beteiligung von Frauen in der Politik sind.
Die Stadträtinnen betonten die Bedeutung ihres Engagements. Maria Probst (CSU) hob hervor, dass mehr Frauen in der Politik notwendig seien, um die Vielschichtigkeit der Bevölkerung widerzuspiegeln. Christine Geiger (CSU) sieht den Stadtrat als unverzichtbares Gremium und wünscht sich mehr Interesse an Stadtpolitik von allen Bürgern. Elke Zehetner (SPD) setzt sich für eine lebenswerte Stadt und gute Work-Life-Balance ein. Ute Frohwein-Sendl (PM) engagiert sich besonders für die Rechte der Frauen und Gleichstellung, da drei Viertel der pflegenden Angehörigen Frauen sind. Kerstin Engel (Grüne) betonte, dass mehr Vielfalt in Gremien zu moderneren Entscheidungen führt. Katharina von Platen (Grüne) sieht in der Vielfalt der Parlamente die Voraussetzung für repräsentative Entscheidungen.
„Wenn wir es nicht machen, dann passiert es eben nicht.“ (Mitinitiatorin Orth, Merkur)
Die Veranstaltung zeigte, dass fehlende Repräsentation sich negativ auf Frauen und die Gesellschaft auswirkt. Themen wie Frauenrechte werden oft nur von Politikerinnen vorangebracht. Die Teilnehmerinnen wurden ermutigt, sich politisch zu engagieren, auch wenn Unsicherheiten bezüglich Fachwissen oder der rauen Diskussionskultur bestehen. Ein Beispiel aus Tübingen wurde genannt, wo höhere Sitzungsgelder für familiäre Verpflichtungen und Online-Teilnahme an Sitzungen die Vereinbarkeit von Politik und Familie erleichtern.
| Gremium | Frauenanteil |
|---|---|
| Penzberger Stadtrat | 29 % |
| Bürgermeisterinnen in Bayern | 10 % |
- 29 % Frauenanteil im Penzberger Stadtrat
- Nur jede zehnte Bürgermeisterin in Bayern ist weiblich
- Care-Arbeit als zentrales Hindernis für politisches Engagement von Frauen
Infobox: Die Diskussion in Penzberg verdeutlicht, dass strukturelle und gesellschaftliche Hürden Frauen vom politischen Engagement abhalten. Mehr Unterstützung und Vorbilder könnten die Beteiligung erhöhen. (Quelle: Merkur)
Ida Pfeiffer: Pionierin zwischen Exotik, Politik und Kolonialismus
Ida Pfeiffer, geboren 1797 in Wien, war eine der wenigen weiblichen Weltreisenden des 19. Jahrhunderts. Ihre Reisen führten sie unter anderem nach Palästina, Ägypten, Island, Brasilien, Indonesien, Kalifornien und Madagaskar. Ihre Berichte wurden in sieben Sprachen übersetzt. 1892 erhielt sie als erste Frau ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof. Ihre Reise nach Madagaskar 1857 war Teil einer längeren Expedition, die sie auch nach Mauritius führte. Die Aufzeichnungen über Madagaskar wurden posthum 1861 von ihrem Sohn veröffentlicht.
Pfeiffer wurde zu Lebzeiten hoch geschätzt: Sie musste meist keine Schiffspassagen bezahlen, erhielt Empfehlungsschreiben von Alexander von Humboldt und Carl Ritter, wurde Ehrenmitglied der französischen Société de Géographie und erhielt in Preußen die „goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst“. Ihre Beobachtungen umfassten Themen wie Kinderarbeit, Sklavenhandel, Wirtschaft, Sozialstrukturen, Kolonialpolitik und Geschlechterverhältnisse. Sie kritisierte die Royal Geographical Society, die Frauen nicht als Mitglieder aufnahm, war aber keine Vordenkerin des Feminismus, sondern vertrat bürgerliche Vorstellungen von Frausein.
In Madagaskar wurde sie in eine gescheiterte Verschwörung gegen Königin Ranavola verwickelt. Der Putschversuch, angeführt von Prinz Rakoto und unterstützt von Franzosen, scheiterte. Pfeiffer musste das Land verlassen und litt an den Folgen einer Malaria-Erkrankung, an der sie 1858 starb. Die aktuelle Taschenbuchausgabe „Verschwörung im Regenwald“ umfasst 283 Seiten und kostet 18,00 EUR.
| Reisedaten | Details |
|---|---|
| Geboren | 14. Oktober 1797 |
| Gestorben | 27. Oktober 1858 |
| Madagaskar-Reise | April bis September 1857 |
| Buchpreis | 18,00 EUR |
- Ida Pfeiffer reiste als eine der ersten Frauen um die Welt
- Sie erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen
- Ihre Madagaskar-Aufzeichnungen erschienen 1861 posthum
Infobox: Ida Pfeiffer war eine außergewöhnliche Reisende des 19. Jahrhunderts, deren Berichte bis heute als Fundgrube für historische, politische und gesellschaftliche Themen gelten. (Quelle: Literaturkritik.de)
Patrick Wippel: Balance zwischen Politik, Familie und Musik
Patrick Wippel, stellvertretender Bürgermeister von Ubstadt-Weiher, sprach im Stadtstudio-Gespräch über die Herausforderungen, Politik, Beruf, Familie und Musik miteinander zu verbinden. Er begleitete den Wechsel an der Rathausspitze und die Einführung der neuen Bürgermeisterin Katharina Kimmich, die er als „sehr kompetente, sehr engagierte Frau“ beschreibt. Wippel betonte, dass Parteimitglieder nie zu 100 % mit allen Positionen übereinstimmen und dass es immer Punkte gibt, die man sich anders vorstellen könnte.
„So Parteimitglieder gibt es nie, die zu 100 % alles deckungsgleich übernehmen, sondern es gibt immer Punkte, wo man sagt na ja, das hätte ich mir jetzt auch anders vorstellen können.“ (Patrick Wippel, landfunker.de)
Wippel zeigte sich offen für moderne Musikstile und betonte, dass Schule für ihn ein „total unpolitischer Ort“ sei. Das Interview verdeutlicht, dass Wippel nicht nur Kommunalpolitiker, sondern auch Künstler und Familienmensch ist, der bei all seinen Aufgaben den Takt nicht verliert.
- Patrick Wippel ist stellvertretender Bürgermeister von Ubstadt-Weiher
- Er begleitete die Einführung der neuen Bürgermeisterin Katharina Kimmich
- Wippel betont die Bedeutung von Offenheit und Balance im Alltag
Infobox: Patrick Wippel steht für eine offene, vielseitige Herangehensweise an Politik und Leben und sieht die Zukunft von Ubstadt-Weiher unter neuer Führung positiv. (Quelle: landfunker.de)
Politik, Klopapier & kaputte Server: 100 Tage Bundesregierung und Digitalpannen
Im Podcast-Dreiklang der Woche von Apotheke Adhoc werden die ersten 100 Tage der Bundesregierung kritisch betrachtet: Viel wurde versprochen, aber wenig geliefert. Die Drogeriekette dm erweitert ihr telemedizinisches Angebot und bietet in Kooperation mit einem Partner Hautarzttermine zwischen Klopapier- und Cremeregal an. Das E-Rezept bleibt weiterhin von technischen Problemen betroffen: „Server Down – Try Again Later.“
Die Gematik meldete erneut eine Störung der SMC-B und HBA-Karten, betroffen waren die Anbieter SHC Stolle & Partner. Apotheken mussten wiederholt Ausfälle in der Telematikinfrastruktur (TI) verkraften. Die Techniker Krankenkasse fordert ein sofortiges Spargesetz, Ärzte sollen eine Nullrunde hinlegen, um die Beiträge zu stabilisieren. Im AvP-Verfahren fließen fünf Jahre nach der Pleite des Rechenzentrums Abschlagszahlungen an die Gläubiger.
- 100 Tage Bundesregierung: viel versprochen, wenig geliefert
- dm bietet telemedizinische Hautarzttermine an
- Wiederholte Ausfälle in der Telematikinfrastruktur
- Techniker Krankenkasse fordert Spargesetz und Nullrunde für Ärzte
Infobox: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bleibt eine Baustelle, während neue telemedizinische Angebote entstehen und die Politik unter Druck steht, Versprechen einzulösen. (Quelle: Apotheke Adhoc)
Künstliche Intelligenz verändert Musik, Politik und Wirtschaft
Die WELT berichtet, dass Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend Politik, Wirtschaft und Kultur prägt. Beispiele sind Trumps KI-Tool auf Truth Social, der Export von KI-Chips nach China sowie Roboter-Bands und KI-generierte Songs. WELT-Musikexperte Dennis Sand betont: „Die Leute wollen einen guten Song – egal, wer ihn schreibt.“
- KI-Tools werden in der Politik eingesetzt, etwa von Donald Trump auf Truth Social
- KI-Chips werden nach China exportiert
- Roboter-Bands und KI-generierte Songs prägen die Musikindustrie
Infobox: Künstliche Intelligenz ist ein zentraler Innovationstreiber in Politik, Wirtschaft und Kultur und verändert die Spielregeln in vielen Bereichen. (Quelle: WELT)
Einschätzung der Redaktion
Die anhaltend niedrige Repräsentation von Frauen in politischen Gremien ist ein deutliches Signal für strukturelle Defizite in der Gleichstellung. Die Zahlen belegen, dass politische Entscheidungsprozesse weiterhin von männlichen Perspektiven dominiert werden, was die Vielfalt und Qualität der Beschlüsse einschränkt. Die Diskussion um Care-Arbeit als zentrales Hindernis unterstreicht, dass gesellschaftliche Rahmenbedingungen dringend angepasst werden müssen, um Frauen den Zugang zur Politik zu erleichtern. Ohne gezielte Maßnahmen und sichtbare Vorbilder bleibt das Risiko bestehen, dass wichtige Themen wie Gleichstellung und Familienfreundlichkeit nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die Förderung weiblicher Beteiligung ist daher nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der demokratischen Legitimation und Zukunftsfähigkeit politischer Institutionen.
- Strukturelle Hürden behindern weibliche Teilhabe in der Politik.
- Mehr Vielfalt in Gremien ist entscheidend für repräsentative Entscheidungen.
- Gesellschaftliche Veränderungen und gezielte Förderung sind notwendig, um die politische Gleichstellung voranzubringen.
Quellen:
- Frauen in der Politik: Ein Austausch in Penzberg - „Wenn wir es nicht machen, dann passiert es eben nicht“
- Weit mehr als Exotik und Politik - Mit Ida Peiffer 1857 unterwegs nach und durch Madagaskar
- Patrick Wippel: Zwischen Politik, Familie und Orgelklang
- Politik, Klopapier & kaputte Server
- KI verändert Musik, Politik und Wirtschaft – Roboter-Bands, KI-Songs und Trumps neue Tools
- Haushaltsstillstand in Madrid: Sánchez regiert weiter mit Zahlen von 2023













