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Berlin setzt ein deutliches Zeichen für die Internationalisierung der Hauptstadt: Mit der Eröffnung eines Auslandsbüros im indischen Bengaluru will die Stadt gezielt Fachkräfte anwerben und neue Märkte erschließen. Warum gerade Indien im Fokus steht und welche Chancen sich für die Berliner Wirtschaft ergeben, beleuchtet dieser Pressespiegel.
Berlin eröffnet Auslandsbüro in Indien
Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat nach einer Senatssitzung angekündigt, dass Berlin ein Auslandsbüro in Indien eröffnen wird. Bisher unterhält die Hauptstadt solche Büros lediglich in New York und Peking. Giffey betonte, dass Indien mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern für die Berliner Wirtschaft immer wichtiger werde. Das neue Büro in Bengaluru, der Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Karnataka, wird sich vor allem auf die Gewinnung von Fachkräften konzentrieren und gezielt Arbeitskräfte für Berlin anwerben.
Bengaluru gilt als IT-Metropole und als Indiens „Silicon Valley“ sowie als bedeutendes Wissenschaftszentrum. Giffey plant, vom 7. bis 10. Juli mit einer Delegation aus der Berliner Wirtschaft nach Delhi und Bengaluru zu reisen. Im neuen „Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft“ wird hervorgehoben, dass sich Indien in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Biotechnologie und Digitalisierung rasant zu einem globalen Akteur entwickelt. Besonders im Bereich digitaler Finanzdienstleistungen sei Indien bereits Vorreiter. Zudem bilde das Land jährlich mehr hochqualifizierte Fachkräfte aus, als es Jobmöglichkeiten im eigenen Land gibt, was für Berlin große Chancen bei der Fachkräftegewinnung bietet.
„Indien entwickelt sich in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Biotechnologie und Digitalisierung in hohem Tempo zu einem globalen Akteur“, heißt es im neuen „Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft“.
Land | Bevölkerung | Schwerpunkt des Auslandsbüros |
---|---|---|
Indien | 1,4 Milliarden | Fachkräftegewinnung, Digitalisierung, KI, Biotechnologie |
Infobox: Berlin setzt mit dem neuen Auslandsbüro in Bengaluru gezielt auf die Anwerbung indischer Fachkräfte und die Erschließung neuer Märkte in einem der bevölkerungsreichsten und technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt. (Quelle: SZ.de)
Westbalkan: Moscheebauten als Instrumente türkischer Politik
Die Türkei nutzt den Bau von Moscheen auf dem Westbalkan, um ihren politischen und kulturellen Einfluss in der Region zu stärken. Ein herausragendes Beispiel ist die Namazgah-Moschee in Tirana, Albanien, die mit 50 Meter hohen Minaretten und Platz für etwa 8.000 Gläubige zu den größten islamischen Gebetsstätten der Region zählt. Die türkische Religionsbehörde Diyanet finanzierte den Bau mit rund 30 Millionen Euro. Die Moschee wurde im Oktober 2024 nach rund zehn Jahren Bauzeit in Anwesenheit des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eingeweiht. Im Rahmen der Einweihung unterzeichnete Erdogan ein Kooperationsabkommen mit Albanien in den Bereichen Landwirtschaft und Bildung und schenkte dem Land Drohnen aus türkischer Produktion. Diyanet erhielt zudem Einfluss im Vorstand der Moschee, und ein türkischer Imam wurde ernannt, was in der albanischen Gesellschaft für Unmut sorgte.
Die Türkei hat Saudi-Arabien als führenden Geldgeber für Moscheebauten im Westbalkan abgelöst. Während des Bosnienkriegs von 1992 bis 1995 wurden rund 600 Moscheen vollständig zerstört und hunderte weitere beschädigt. Nach dem Krieg war zunächst Saudi-Arabien der Hauptsponsor beim Wiederaufbau, doch nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Machtantritt Erdogans 2002 übernahm die Türkei diese Rolle. Die türkische Regierung verfolgt mit den Moscheebauten eine geopolitische Agenda, die eng mit wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interessen verknüpft ist. Türkische Investoren sind zudem in zahlreichen Infrastrukturprojekten vom Westbalkan bis nach Zentralasien und Afrika aktiv. Die Kulturanthropologin Rebecca Bryant bezeichnet diese Strategie als „Infrastruktur-Imperialismus“.
„Das Beispiel der Namazgah-Moschee zeigt, wie die Türkei auf dem Westbalkan als Regionalmacht agiert und über Moscheebauten versucht, ihren Einfluss zu vergrößern“, sagt Natalie Clayer, Sozialwissenschaftlerin an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris.
- Namazgah-Moschee in Tirana: 50 Meter hohe Minarette, Platz für 8.000 Gläubige, Baukosten ca. 30 Millionen Euro
- Türkei als führender Geldgeber für Moscheebauten im Westbalkan seit 2002
- Saudi-Arabien hat sich unter Kronprinz Mohammed bin Salman aus der Region zurückgezogen
- Türkische Investoren realisieren zahlreiche Großprojekte in Eurasien und Afrika
Infobox: Die Türkei nutzt Moscheebauten und Infrastrukturprojekte gezielt, um ihren Einfluss auf dem Westbalkan und darüber hinaus auszubauen. Die Projekte sind Teil einer umfassenden geopolitischen Strategie. (Quelle: DW)
SPD kritisiert Friedrich Merz für Umgang mit europäischen Nachbarn bei Grenzkontrollen
SPD-Politiker werfen Bundeskanzler Friedrich Merz vor, sich beim Thema Grenzkontrollen nicht ausreichend mit den europäischen Partnern abgestimmt zu haben. Adis Ahmetović, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärte, die enge Absprache mit den europäischen Nachbarn sei Merz und Dobrindt bisher „mäßig gelungen“. Die polnische Regierung hatte angekündigt, Kontrollen an der Grenze zu Deutschland einzuführen und dies mit der verschärften Grenzpolitik der neuen Bundesregierung begründet. Ahmetović betonte, dass es Versäumnisse in der Abstimmung gegeben habe und forderte eine bessere Kommunikation und Koordination auf europäischer Ebene.
Katarina Barley, SPD-Politikerin und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, kritisierte, dass die Maßnahmen der polnischen Regierung eine direkte Reaktion auf Dobrindts Grenzkontrollen seien. Sie warnte davor, dass nationale Egoismen zu mehr Abschottung führen könnten. Auch die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge äußerte scharfe Kritik und sagte, die Politik von Merz schade der Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn. Die neue Bundesregierung hatte die Grenzkontrollen verschärft, um irreguläre Migration zu bekämpfen. Die Bundespolizei ist befugt, bestimmte Asylsuchende abzuweisen, was juristisch umstritten ist. Die Gewerkschaft der Polizei warnte vor einem „Pingpong-Spiel“ an den Grenzen.
„Die internationalen Krisen sind so groß, dass es einen deutschen Bundeskanzler bräuchte, der mit ganzer Kraft die EU zusammenhält, statt zu spalten“, so Katharina Dröge.
- Polen führt Grenzkontrollen zu Deutschland ein
- SPD und Grüne kritisieren mangelnde Abstimmung der Bundesregierung
- Bundespolizei darf bestimmte Asylsuchende abweisen
- Gewerkschaft der Polizei warnt vor „Pingpong-Spiel“ an den Grenzen
Infobox: Die verschärften Grenzkontrollen der Bundesregierung stoßen auf Kritik von SPD und Grünen, die eine bessere europäische Zusammenarbeit fordern. Polen reagiert mit eigenen Kontrollen an der Grenze zu Deutschland. (Quelle: Spiegel)
Warendorfer Politik sendet falsche Signale bei Windkraft-Geldern
In Warendorf gibt es eine Debatte darüber, wer von den Geldern aus der Windkraft profitieren soll. Das Ziel, mit den Einnahmen aus der Windkraft etwas für die direkt betroffenen Menschen zu tun, wird als grundsätzlich richtig angesehen. Gleichzeitig wird jedoch darauf hingewiesen, dass Wunsch und Wirklichkeit in Warendorf auseinanderklaffen. Die Diskussion dreht sich darum, wie die Mittel verteilt werden und ob die Signale, die die Politik sendet, tatsächlich den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen.
Im Fokus steht die Frage, ob die Windkraft-Gelder gezielt für die Unterstützung der betroffenen Anwohner oder für andere Zwecke eingesetzt werden sollen. Die Debatte zeigt, dass die Politik in Warendorf vor der Herausforderung steht, die richtigen Prioritäten zu setzen und die Bevölkerung angemessen zu beteiligen.
- Diskussion über die Verteilung von Windkraft-Geldern in Warendorf
- Unterschied zwischen Anspruch und Realität bei der Mittelverwendung
Infobox: Die Warendorfer Politik steht in der Kritik, weil die Verteilung der Windkraft-Gelder nicht klar geregelt ist und die Bedürfnisse der Betroffenen möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt werden. (Quelle: Die Glocke)
Politik in der Kritik: „Viele Menschen wünschen mehr Transparenz“
In der Gemeinde Wenden im Kreis Olpe hat sich die Situation in fast allen Kernthemen des sogenannten Heimatchecks verschlechtert. Die Politik bezieht nun Stellung und betont, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen. Die Ergebnisse des Heimatchecks werden als „Zeugnis“ für die Region betrachtet und zeigen, dass viele Menschen sich mehr Transparenz und eine bessere Kommunikation von der Politik wünschen.
Die Politik in Wenden steht vor der Aufgabe, die Ursachen für die Verschlechterungen zu analysieren und gezielt gegenzusteuern. Die Forderung nach mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung wird als zentrales Anliegen der Bevölkerung hervorgehoben.
- Verschlechterung in fast allen Kernthemen beim Heimatcheck in Wenden
- Politik will Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen
- Wunsch nach mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung
Infobox: Die Gemeinde Wenden sieht sich mit einer Verschlechterung in zentralen Bereichen konfrontiert. Die Politik steht unter Druck, für mehr Transparenz und bessere Kommunikation zu sorgen. (Quelle: Westfalenpost)
Tangerhütte: Streiterin fürs Dorf hängt nach 34 Jahren Politik an den Nagel
Rita Platte, langjährige Ortsbürgermeisterin von Grieben in der Region Tangerhütte, beendet nach 34 Jahren ihre politische Tätigkeit. Sie war mehrfach als älteste Stadträtin tätig und leitete die konstituierenden Sitzungen des Stadtrates. Während ihrer Amtszeit setzte sie sich stets lautstark für die Belange des ländlichen Raums ein. Zum Abschied erhielt sie im Stadtrat stehenden Applaus.
Platte wünscht sich, dass andere ihre Kämpfe für die Region fortsetzen. Ihr Engagement für die lokale Politik und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger wurde von vielen gewürdigt. Ihr Rückzug markiert das Ende einer Ära in der Kommunalpolitik von Tangerhütte.
- Rita Platte war 34 Jahre in der Lokalpolitik aktiv
- Mehrfache Leitung der konstituierenden Stadtratssitzungen
- Starker Einsatz für den ländlichen Raum
- Abschied mit stehenden Ovationen im Stadtrat
Infobox: Nach 34 Jahren zieht sich Rita Platte aus der Lokalpolitik zurück. Ihr Engagement für Grieben und die Region Tangerhütte bleibt vielen in Erinnerung. (Quelle: Volksstimme)
Einschätzung der Redaktion
Die Eröffnung eines Auslandsbüros in Bengaluru ist ein strategisch kluger Schritt, um Berlin im internationalen Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte und innovative Technologien besser zu positionieren. Die gezielte Ansprache des indischen Marktes, insbesondere im Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, eröffnet der Berliner Wirtschaft neue Chancen für Wachstum und Kooperation. Angesichts des globalen Fachkräftemangels und der dynamischen Entwicklung Indiens als Technologiestandort kann diese Initiative dazu beitragen, den Innovationsstandort Berlin nachhaltig zu stärken und die internationale Sichtbarkeit der Hauptstadt zu erhöhen.
- Stärkung der Berliner Wirtschaft durch gezielte Fachkräftegewinnung
- Erweiterung des internationalen Netzwerks in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte
- Potenzial für nachhaltige Innovationsimpulse und neue Partnerschaften
Quellen:
- Berlin bekommt ein Auslandsbüro in Indien
- Westbalkan: Moscheebauten als Instrumente türkischer Politik
- Grenzkontrollen: SPD kritisiert Friedrich Merz für Umgang mit europäischen Nachbarn
- Warendorfer Politik sendet falsche Signale
- Politik in der Kritik: „Viele Menschen wünschen mehr Transparenz“
- Tangerhütte: Streiterin fürs Dorf hängt nach 34 Jahren Politik an den Nagel