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Clara Mattei legt mit "Die Ordnung des Kapitals" eine provokante Analyse der Austeritätspolitik vor und zeigt, wie Sparmaßnahmen als Machtinstrument des Kapitalismus wirken. Das Buch beleuchtet die antidemokratischen Folgen von Austerität und zieht Parallelen zum Aufstieg des Faschismus – ein Thema, das aktueller kaum sein könnte.
Clara Mattei: "Die Ordnung des Kapitals" – Kritik an der Austeritätspolitik
In der Buchkritik zu Clara E. Matteis Werk "Die Ordnung des Kapitals" wird die Rolle der Austeritätspolitik als zentrales Element des Kapitalismus hervorgehoben. Das Buch, übersetzt von Thomas Zimmermann und erschienen für 22,00 Euro, analysiert auf 586 Seiten, wie Sparpolitik als Bollwerk des Kapitalismus fungiert. Mattei argumentiert, dass Austerität antidemokratisch sei und einen engen Zusammenhang mit dem Aufstieg des Faschismus aufweise. Die Autorin beschreibt die verheerenden Auswirkungen von Sparmaßnahmen auf die Gesellschaft und betont, dass diese Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung gerichtet ist.
Austerität ist antidemokratisch. Wie Austerität und Faschismus zusammenhängen, Austerität wirkt verheerend.
Deutschlandfunk Kultur hebt hervor, dass die Eigentumsfrage und die Notwendigkeit smarter Planwirtschaft wieder in den Fokus rücken. Das Buch liefert einen historischen und analytischen Überblick über die Entstehung und die Folgen von Austerität und fordert eine Rückbesinnung auf gesellschaftliche Alternativen.
- Sparpolitik als Bollwerk des Kapitalismus
- Verbindung zwischen Austerität und antidemokratischen Tendenzen
- Forderung nach neuen gesellschaftlichen Lösungen
Infobox: Clara Matteis Buch analysiert die historischen und aktuellen Folgen von Austerität und fordert eine Abkehr von Sparpolitik zugunsten demokratischer und solidarischer Alternativen. (Quelle: Deutschlandfunk Kultur)
US-Politik: Trump-Regierung verschärft Maßnahmen gegen Migranten
Die Trump-Regierung hat eine neue Zielvorgabe für die Festnahme von Migranten herausgegeben: Täglich sollen 3.000 Menschen in Gewahrsam genommen werden. Dies entspricht einer Verdreifachung des bisherigen Ziels und würde auf das Jahr gerechnet mehr als eine Million Festnahmen bedeuten. Die Vorgabe wurde von Stephen Miller und Kristi Noem in einer Sitzung an die Einwanderungs- und Zollbehörde übermittelt. Mitarbeitern droht die Kündigung, wenn sie die Quote nicht erfüllen; bis zu zehn Prozent der Angestellten könnten betroffen sein.
Maßnahme | Ziel |
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Festnahmen pro Tag | 3.000 |
Festnahmen pro Jahr | über 1 Million |
Weitere Maßnahmen betreffen die Visavergabe für chinesische Studierende. Im akademischen Jahr 2023/2024 waren rund 277.000 chinesische Studierende an US-Hochschulen eingeschrieben. Die US-Regierung plant, diesen Studierenden das Visum zu entziehen und die Kriterien für künftige Bewerber zu verschärfen. Außenminister Marco Rubio kündigte an, dass seine Behörde mit dem Heimatschutzministerium zusammenarbeiten werde, um chinesischen Studenten, insbesondere solchen mit Verbindungen zur Kommunistischen Partei oder in kritischen Studienfächern, aggressiv das Visum abzuerkennen.
- Neue Festnahmequote: 3.000 Migranten pro Tag
- 277.000 chinesische Studierende betroffen
- Verschärfte Visakriterien für Bewerber aus China und Hongkong
Infobox: Die US-Regierung unter Trump verschärft die Migrationspolitik massiv und plant, jährlich über eine Million Migranten festzunehmen. Auch chinesische Studierende geraten verstärkt ins Visier. (Quelle: T-Online)
Sarah Jessica Parker kritisiert Trump-Politik
Die US-Schauspielerin Sarah Jessica Parker (60) äußerte sich kritisch zur Politik von Präsident Donald Trump. Sie betonte gegenüber der dpa, dass es eine lange Liste von Dingen gebe, die ihr Sorgen bereiten, insbesondere die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Parker sagte: "Traurigerweise scheint mein Land im Moment nicht in der Lage zu sein, Frauen und ihre Freiheiten und ihre Entscheidungen zu ehren."
"Ich denke, das ist schlecht für uns, weil das doch Arbeit und geistiges Eigentum ist."
Auch die Ankündigung Trumps, Zölle auf im Ausland produzierte Filme zu erheben, kritisierte Parker. Sie warnte davor, dass dies die Diversität in der Filmindustrie gefährde und forderte, dass kulturelle Vielfalt erhalten bleiben müsse. Parker wurde durch ihre Rolle in "Sex and the City" bekannt und setzt sich öffentlich für Meinungsfreiheit und gegen Zensur ein.
- Kritik an mangelnder Gleichberechtigung
- Warnung vor negativen Folgen von Filmzöllen
- Forderung nach Erhalt kultureller Vielfalt
Infobox: Sarah Jessica Parker kritisiert die US-Politik unter Trump scharf und warnt vor negativen Auswirkungen auf Gleichberechtigung und Kultur. (Quelle: Spiegel)
Renten-Kollaps: Finanzexperte kritisiert politische Blockaden
Renten-Reformen in Deutschland scheitern laut Finanzexperte Thomas Soltau immer wieder am politischen Stillstand. Erst Mitte Mai schlug Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) vor, auch Beamtinnen, Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die Rente einzahlen zu lassen, um die Einnahmen zu verbessern. Die Koalitionspartner CDU und CSU lehnten dies jedoch ab. Soltau betont: "Jede unterlassene Reform kostet uns nach hinten hinaus Milliarden." Laut Soltau gibt Deutschland jährlich rund 3,5 Milliarden Euro für das Riester-System aus, ohne dass es nachhaltige Wirkung zeigt. Profiteure seien vor allem Versicherungskonzerne.
Jährliche Ausgaben für Riester-Rente | 3,5 Milliarden Euro |
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Der Generationenvertrag, auf dem das deutsche Rentensystem basiert, ist laut Soltau in seiner jetzigen Form nicht mehr zu retten. Schon heute stehen knapp zwei Ruheständler einem Beitragszahler gegenüber. Die demografische Entwicklung durch die Babyboomer verschärft das Problem weiter. Sozialverbände wie SoVD und VdK sehen im Vorschlag von Arbeitsministerin Bas einen wichtigen Schritt und verweisen auf Österreich als Vorbild für ein gerechteres und stabileres Rentensystem.
- Rentenreformen scheitern an politischen Blockaden
- 3,5 Milliarden Euro jährlich für Riester-Rente
- Generationenkonflikt verschärft sich durch demografischen Wandel
Infobox: Der Reformstau in der Rentenpolitik kostet Milliarden und gefährdet die Stabilität des Systems. Experten fordern einen parteiübergreifenden Konsens und grundlegende Reformen. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Bayern: Gewalt an Schulen nimmt zu – Lehrer fordern mehr Unterstützung
Lehrerverbände in Bayern schlagen Alarm wegen des Anstiegs gemeldeter Gewalttaten an Schulen. Sie fordern mehr Sozialarbeiter und Psychologen, obwohl der Spardruck im Land hoch ist. Der Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands, Ulrich Babl, bezeichnet den Anstieg gemeldeter Gewaltdelikte als "erschreckend". Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im vergangenen Jahr 778 mittelschwere bis schwere Gewaltdelikte an Bayerns Schulen gemeldet – eine Verdopplung innerhalb von zehn Jahren. Die Zahl der erfassten Körperverletzungen lag bei 3.002, fast doppelt so hoch wie 2014 (1.586).
Jahr | Körperverletzungen an Schulen |
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2014 | 1.586 |
2024 | 3.002 |
Das Kultusministerium verweist darauf, dass seit 2018 insgesamt 300 Stellen für Schulpsychologie und 200 Stellen für Schulsozialpädagogik geschaffen wurden. Dennoch fordern die Verbände, das Moratorium für neue Stellen im Schulbereich auszusetzen. Der Realschullehrerverband sieht auch einen Zusammenhang zwischen digitaler Gewalt und physischer Gewalt und fordert ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien. Digitalminister Fabian Mehring lehnt ein solches Verbot ab und plädiert für mehr digitale Bildung.
- Verdopplung der Gewaltdelikte an Schulen in zehn Jahren
- Forderung nach mehr Personal für Prävention und Intervention
- Diskussion um Mindestalter für Social Media
Infobox: Die Zahl der Gewalttaten an Bayerns Schulen steigt deutlich. Lehrerverbände fordern mehr Unterstützung, während das Kultusministerium auf bestehende Maßnahmen verweist. (Quelle: tagesschau.de)
Karen Ward: Politik und Märkte driften auseinander
Die Ökonomin Karen Ward analysiert, dass Politik und Märkte zunehmend auseinanderdriften. Politiker würden von Wählern zu schnellen Ergebnissen gedrängt, etwa durch die Rückverlagerung von Produktion oder massive Steuererleichterungen. Diese Versprechen seien jedoch ökonomisch kaum realisierbar und führten zu protektionistischen Maßnahmen wie Zöllen, die die Preise für Konsumenten erhöhen. In den USA sei der Schuldenstand zuletzt um 37 Prozent gestiegen, während europäische Länder wie Deutschland noch fiskalischen Spielraum hätten.
Schuldenanstieg USA | +37 % |
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Ward warnt vor Klumpenrisiken an den Kapitalmärkten: Die zehn größten Titel im S&P 500 machen mittlerweile rund 30 Prozent des Index aus. Sie rät Anlegern, nicht emotional zu reagieren und auf echte Diversifikation zu achten. In Großbritannien wurden seit der Pandemie rund 100 Milliarden Pfund zusätzlich in Cash geparkt, was laut Ward angesichts negativer Realverzinsung problematisch ist. Sie empfiehlt, strategisch zu bleiben und Portfolios breit aufzustellen, um auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein.
- Politische Versprechen oft ökonomisch nicht umsetzbar
- Schuldenstand USA um 37 % gestiegen
- Klumpenrisiken in Kapitalmarktindizes
- Empfehlung: Diversifikation und langfristige Strategie
Infobox: Karen Ward sieht eine wachsende Kluft zwischen Politik und Märkten und empfiehlt Anlegern, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, sondern breit und strategisch zu investieren. (Quelle: e-fundresearch.com)
Einschätzung der Redaktion
Die Analyse von Clara Mattei stellt einen wichtigen Beitrag zur Debatte über die gesellschaftlichen und politischen Folgen von Austeritätspolitik dar. Die konsequente Verknüpfung von Sparmaßnahmen mit antidemokratischen Tendenzen und historischen Entwicklungen wie dem Aufstieg des Faschismus verdeutlicht, wie eng wirtschaftspolitische Entscheidungen mit demokratischen Grundwerten und sozialer Gerechtigkeit verwoben sind. Die Forderung nach einer Rückbesinnung auf alternative, solidarische Wirtschaftsmodelle erscheint angesichts der wiederkehrenden Krisen und der wachsenden sozialen Ungleichheit besonders relevant. Die Diskussion um die Eigentumsfrage und die Rolle smarter Planwirtschaft könnte Impulse für eine breitere gesellschaftliche Debatte liefern und politische Handlungsspielräume neu ausloten.
- Austeritätspolitik wird als Gefahr für Demokratie und soziale Stabilität bewertet.
- Die Debatte um Alternativen zur Sparpolitik gewinnt an Bedeutung.
- Gesellschaftliche und politische Innovationen werden als notwendig erachtet.
Quellen:
- Clara Mattei: "Die Ordnung des Kapitalis" - Buchkritik
- US-Politik: Trump-Regierung will 3.000 Migranten pro Tag festnehmen
- »Sex and the City«-Star Sarah Jessica Parker kritisiert Trump-Politik
- Renten-Kollaps: Finanzexperte kritisiert Politik scharf – „Das ist historisch enttäuschend“
- Bayern: Lehrer zu Gewalt an Schulen: Die Politik greift "bisher zu kurz"
- Karen Ward: „Politik und Märkte driften zunehmend auseinander“