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Personalwechsel bei den Grünen in Hamburg, ein selbstbewusstes BSW in Brandenburg, parteipolitische Grabenkämpfe um eine Spitzenjuristin in Berlin, deutsche Auswanderer im illiberalen Ungarn und gravierende Versäumnisse im US-Katastrophenschutz: Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet, wie politische Entscheidungen und Machtverschiebungen auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene für Kontroversen, neue Allianzen und gesellschaftliche Umbrüche sorgen.
Maryam Blumenthal verabschiedet sich als Grünen-Landesvorsitzende in Hamburg
Maryam Blumenthal hat sich nach vier Jahren an der Spitze der Hamburger Grünen als Landesvorsitzende verabschiedet. Seit 2021 führte sie die Partei, davon zwei Jahre gemeinsam mit Leon Alam. Nach der Bürgerschaftswahl im März wechselte Blumenthal als Wissenschaftssenatorin in den rot-grünen Senat und muss daher die Parteiführung abgeben. Bei der Landesmitgliederversammlung in Barmbek sprach sie von „vier sehr hitzigen Jahren mit sehr vielen Höhen und sehr vielen Tiefen“ und bezeichnete die Zeit zugleich als „unfassbar lehrreich“.
Am frühen Nachmittag sollte der Parteitag den Vorstand neu wählen. Leon Alam kandidiert erneut, während sich die Bürgerschaftsabgeordnete und Wissenschaftsexpertin Selina Storm als Nachfolgerin von Blumenthal bewirbt. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Katharina Fegebank dankte dem alten Vorstand und betonte, dass in den vergangenen Jahren „dicke Brocken“ zu bewältigen waren, darunter „fünf Wahlen in vier Jahren“, die Corona-Pandemie und eine sich verändernde Weltlage. Der Vorstand habe es geschafft, die Partei geschlossen nach vorne zu führen.
- Maryam Blumenthal war seit 2021 Landesvorsitzende der Hamburger Grünen.
- Nach der Bürgerschaftswahl wechselte sie in den Senat und gibt die Parteiführung ab.
- Leon Alam kandidiert erneut, Selina Storm bewirbt sich als Nachfolgerin.
Infobox: Die Hamburger Grünen stehen nach personellen Veränderungen vor einer Neuwahl des Vorstands. Die Partei blickt auf eine herausfordernde Zeit mit mehreren Wahlen und Krisen zurück. (Quelle: SZ.de)
BSW-Parteitag in Brandenburg: Finanzminister Crumbach sieht BSW als Motor der Koalition
Brandenburgs Finanzminister Robert Crumbach vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat auf dem Parteitag in Kleinmachnow die Rolle seiner Partei in der Regierungskoalition mit der SPD hervorgehoben. Er bezeichnete das BSW als Problemlöser und betonte: „Wir zeigen jeden Tag, dass wir diese Problemlösungskompetenz haben.“ Angesichts der Herausforderungen in der Stahlindustrie, der Autozulieferbranche und der Ölraffinerie PCK in Schwedt forderte Crumbach eine Politik, die „tatkräftig handelt“.
„Auch unserem Koalitionspartner muss man manchmal - lasst es mich so salopp sagen - ein bisschen in den Hintern treten, damit sie erkennen, was das Richtige ist und das auch tun.“ (Robert Crumbach, BSW)
Crumbach räumte ein, dass auch Fehler gemacht wurden, insbesondere im Bereich der Bildungspolitik. Er versprach, dass das BSW darauf achten werde, dass die Schulen am Ende der Legislaturperiode besser dastehen. Es gab Proteste gegen die sinkende Zahl der Lehrerstellen und die Erhöhung der Unterrichtszeit um eine Stunde pro Woche. Das BSW regiert seit Dezember 2024 gemeinsam mit der SPD in Brandenburg. Crumbach zieht sich wegen der Doppelbelastung aus Ministeramt und Landesvorsitz zurück. Friederike Benda, Bundesvize des BSW, wurde als Nachfolgerin nominiert. Auch Vinzenz Lorenz kandidiert für den Landesvorsitz.
- BSW sieht sich als Motor und Problemlöser in der Koalition mit der SPD.
- Crumbach gibt Landesvorsitz wegen Doppelbelastung ab.
- Friederike Benda und Vinzenz Lorenz kandidieren für den Landesvorsitz.
Infobox: Das BSW will in Brandenburg weiterhin als treibende Kraft in der Koalition auftreten und legt einen Schwerpunkt auf Wirtschaft und Bildung. Die Parteispitze wird neu besetzt. (Quelle: SZ.de)
Showdown um Brosius-Gersdorf: SPD-Juristin für Teile der Union unwählbar
Im politischen Berlin sorgt die Personalie Brosius-Gersdorf für Diskussionen. Die SPD-Juristin gilt für Teile der Union als unwählbar. Die Gründe dafür liegen in ihrer juristischen Haltung und ihrer Nähe zur SPD, was insbesondere konservative Kreise innerhalb der Union kritisch sehen. Die Debatte um ihre Person spiegelt die aktuellen Spannungen zwischen den Parteien wider.
Die Union betont, dass eine parteipolitische Nähe bei der Besetzung wichtiger juristischer Positionen problematisch sei. Die SPD hingegen verteidigt Brosius-Gersdorf und verweist auf ihre fachliche Qualifikation. Die Auseinandersetzung zeigt, wie stark Personalentscheidungen im politischen Betrieb von parteipolitischen Erwägungen beeinflusst werden.
- Brosius-Gersdorf wird von Teilen der Union abgelehnt.
- Die SPD betont ihre fachliche Eignung.
- Die Debatte verdeutlicht parteipolitische Spannungen.
Infobox: Die Personalie Brosius-Gersdorf steht exemplarisch für die parteipolitischen Konflikte bei der Besetzung juristischer Spitzenpositionen. (Quelle: Ntv)
Ungarn unter Orbán: Warum Deutsche hierher auswandern
Viktor Orbán hat Ungarn zu einer „illiberalen Republik“ umgebaut, die sich gegen Migration und gegen queere Menschen positioniert. Diese Politik stößt bei manchen Deutschen auf Zustimmung, sodass sie aus einem als zu liberal empfundenen Deutschland an den Plattensee auswandern. Die Auswanderer schätzen die konservative Ausrichtung und die restriktive Migrationspolitik der ungarischen Regierung.
Die Sendung beleuchtet, dass Orbáns Politik gezielt auf nationale Souveränität und traditionelle Werte setzt. Für einige Deutsche ist dies ein Anreiz, Ungarn als neue Heimat zu wählen. Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in Ungarn werden von den Auswanderern als positiv empfunden, während sie die Entwicklungen in Deutschland kritisch sehen.
- Ungarn unter Orbán ist eine „illiberale Republik“.
- Deutsche wandern aus Unzufriedenheit mit der liberalen Politik in Deutschland nach Ungarn aus.
- Die konservative Politik und restriktive Migrationspolitik werden als attraktiv empfunden.
Infobox: Die Politik Viktor Orbáns zieht gezielt Deutsche an, die sich mit der liberalen Entwicklung in Deutschland nicht mehr identifizieren können. (Quelle: Deutschlandfunk)
USA: Katastrophen-Hotline nach Flut in Texas schlecht erreichbar
Nach der Flutkatastrophe in Texas war die Katastrophen-Hotline für Betroffene offenbar schlecht erreichbar. Wie die „New York Times“ berichtet, kamen zwei Drittel der Anrufe aus den Hochwassergebieten nicht durch. Grund dafür seien Sparmaßnahmen der Regierung, die die Erreichbarkeit der Hotline massiv beeinträchtigten.
Die schlechte Erreichbarkeit der Hotline führte dazu, dass viele Betroffene keine schnelle Hilfe erhielten. Die Situation wurde von verschiedenen Seiten kritisiert. Die US-Justizministerin Bondi entließ zudem neun weitere Trump-Ermittler. Weitere Entwicklungen betrafen unter anderem die Genehmigung der T-Mobile-Übernahme durch eine US-Behörde, nachdem die Telekom-Tochter Diversitätsprogramme gestrichen hatte, sowie neue Zolldrohungen der Trump-Regierung.
| Fakt | Zahl/Angabe |
|---|---|
| Anteil der nicht durchgekommenen Anrufe | zwei Drittel |
| Grund | Sparmaßnahmen der Regierung |
Infobox: Die Flutkatastrophe in Texas offenbarte erhebliche Mängel im Katastrophenschutz, da zwei Drittel der Hilferufe nicht durchkamen. (Quelle: SZ.de)
Einschätzung der Redaktion
Der Wechsel an der Spitze der Hamburger Grünen markiert einen entscheidenden Moment für die Partei, da personelle Kontinuität und frische Impulse gleichermaßen gefragt sind. Die Herausforderungen der vergangenen Jahre haben die Partei gefestigt, aber auch gezeigt, wie wichtig eine belastbare und anpassungsfähige Führung ist. Die anstehende Neuwahl bietet die Chance, strategische Weichen für die kommenden Jahre zu stellen und die Grünen in Hamburg weiterhin als gestaltende Kraft zu positionieren. Die Auswahl der neuen Vorsitzenden wird maßgeblich beeinflussen, wie geschlossen und zukunftsorientiert die Partei auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen reagieren kann.
- Führungswechsel als Chance für Neuausrichtung
- Stabilität und Erneuerung gleichermaßen gefordert
- Strategische Bedeutung für die Rolle der Grünen in Hamburg
Quellen:
- Grünen-Parteitag - Grünen-Landesvorsitze Blumenthal verabschiedet - Politik - SZ.de
- BSW-Parteitag in Brandenburg - Finanzminister: BSW macht Koalitionspartner SPD Beine - Politik - SZ.de
- Showdown um Brosius-Gersdorf: Warum die SPD-Juristin für Teile der Union unwählbar ist
- Ungarn unter Orbán: Warum Deutsche hierher auswandern
- USA News: Katastrophen-Hotline war nach Flut in Texas offenbar schlecht erreichbar - Politik - SZ.de
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