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Das Bündnis Sahra Wagenknecht steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Im Dezember soll auf einem Parteitag in Magdeburg über einen neuen Namen abgestimmt werden. Die Umbenennung markiert einen wichtigen Schritt für die junge Partei, die sich bislang stark mit ihrer Gründerin identifiziert hat und nun ein eigenständigeres Profil anstrebt.
Bündnis Sahra Wagenknecht plant Namensänderung im Dezember
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird sich im Dezember umbenennen. Wie eine Parteisprecherin mitteilte, soll auf einem Parteitag am 6. und 7. Dezember in Magdeburg über den neuen Namen entschieden werden. Mitglieder und Unterstützer sind aufgerufen, Namensvorschläge einzureichen. Die Parteispitze wird diese Vorschläge sichten und einen eigenen Vorschlag unterbreiten, über den die Delegierten final abstimmen. Das Kürzel BSW soll jedoch erhalten bleiben.
Die Partei, die Anfang 2024 gegründet wurde, hatte von Beginn an angekündigt, den Namen der Gründerin nicht dauerhaft zu führen. Sahra Wagenknecht erklärte, ihr Name sei zunächst gewählt worden, um die Neugründung auf Wahlzetteln sichtbar zu machen. Wagenknecht ist nicht nur Namensgeberin, sondern auch die zentrale Figur der Partei. Wie lange sie Bundesvorsitzende bleiben will, ließ sie offen. Bei der Bundestagswahl im Februar verpasste das BSW den Einzug ins Parlament nur knapp und fordert eine Neuauszählung der Stimmen. In aktuellen Umfragen liegt die Partei bundesweit bei drei bis fünf Prozent. (Quelle: SZ.de)
Wichtigste Erkenntnisse:
- Namensänderung des BSW im Dezember auf Parteitag in Magdeburg
- Kürzel BSW bleibt erhalten
- Partei liegt in Umfragen bei drei bis fünf Prozent
Gaming-Communitys: Politisch aktiver als ihr Ruf
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass Gaming in Deutschland weit verbreitet ist: 67 Prozent der Befragten ab 16 Jahren spielen digitale Spiele, bei den 16- bis 34-Jährigen sind es sogar 86 Prozent. 15 Prozent der Befragten bezeichnen sich als „Gamer“ oder „Gaming-Enthusiasten“, was in der Stichprobe 1203 Personen entspricht. 55 Prozent dieser Gruppe sind zwischen 16 und 34 Jahre alt, 75 Prozent sind männlich.
Die Studie widerlegt das Klischee des unpolitischen Gamers: Gaming-Enthusiasten sind überdurchschnittlich jung, gut gebildet und politisch interessiert. 65 Prozent aller Befragten sehen eine Verschlechterung der Demokratie, unter den Gamern sind es nur 46 Prozent. 34 Prozent der Gaming-Enthusiasten bewerten die Demokratieentwicklung positiv, 19 Prozent sehen sie als gleichbleibend. 65 Prozent dieser Gruppe finden, das politische System funktioniere „alles in allem gut“.
Politische Diskussionen sind in Gaming-Communitys verbreitet: Jeder Zweite spricht dort über Politik. 44 Prozent der Gamer haben im vergangenen Jahr an Bürgerbeteiligungen teilgenommen (Gesamtbevölkerung: 39 Prozent), 43 Prozent kommentierten politische Themen in sozialen Medien (Gesamt: 25 Prozent), 27 Prozent nahmen an Demonstrationen teil (Gesamt: 14 Prozent).
Allerdings sind unter männlichen Gamern sexistische und antisemitische Einstellungen häufiger: 43 Prozent der intensiven Gamer stimmen der Aussage zu, „Juden haben auf der Welt zu viel Einfluss“ (Gesamt: 25 Prozent). Das Vertrauen in Medien ist bei Gamern höher (56 Prozent) als im Durchschnitt (45 Prozent), dennoch glauben 53 Prozent, dass die Bevölkerung von Medien „systematisch belogen“ wird (Gesamt: 45 Prozent). Über die Hälfte der 16- bis 34-Jährigen hat über Gaming-Communitys Freundschaften geschlossen, die auch offline gepflegt werden. (Quelle: WELT)
| Gruppe | Teilnahme an Bürgerbeteiligung | Politische Kommentare in Social Media | Teilnahme an Demonstrationen |
|---|---|---|---|
| Gamer | 44 % | 43 % | 27 % |
| Gesamtbevölkerung | 39 % | 25 % | 14 % |
Wichtigste Erkenntnisse:
- Gaming-Communitys sind politisch aktiv und gut vernetzt
- Gamer zeigen mehr Vertrauen in Demokratie und Medien, aber auch kritische Haltungen
- Sexistische und antisemitische Einstellungen unter männlichen Gamern häufiger als im Durchschnitt
Hamburger Clubs erhalten politische Unterstützung
Der Hamburger Musikclub Hafenklang erhält nach einer erfolgreichen Spendenkampagne nun auch politische Unterstützung. SPD und Grüne bringen einen Antrag ein, der 160.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 bereitstellen soll. Davon sind 110.000 Euro für die Modernisierung der Veranstaltungstechnik im Hafenklang vorgesehen, weitere 50.000 Euro für einen Ersatzstandort der Bar 227, die wegen des Sternbrücken-Neubaus umziehen musste. Die Abstimmung über den Antrag ist für den 10. September in der Bürgerschaft geplant.
Im vergangenen Jahr hatte eine Spendenkampagne mehr als 152.000 Euro für das Hafenklang eingebracht, nachdem der Club durch gestiegene Kosten, offene Rechnungen und Rückzahlungen von Coronahilfen in finanzielle Not geraten war. Ein Darlehen über 80.000 Euro belastete den Club zusätzlich. Die Bar 227 soll mit der Förderung einen neuen, barrierefreien und schallgeschützten Interimsstandort erhalten. Die Adresse steht noch nicht fest. (Quelle: MOPO)
Wichtigste Erkenntnisse:
- 160.000 Euro Förderung für Hamburger Clubs beantragt
- Über 152.000 Euro Spenden für das Hafenklang im Vorjahr
- Bar 227 erhält Unterstützung für einen neuen Standort
Russland greift Region Poltawa mit Raketen und Drohnen an
Russland hat die Region Poltawa mit Raketen und Drohnen angegriffen. Weitere Details zu Schäden oder Opfern wurden in der Meldung nicht genannt. (Quelle: boerse.de)
Wichtigste Erkenntnisse:
- Russland setzt Raketen und Drohnen gegen die Region Poltawa ein
Unionspolitiker lehnen Steuererhöhungen ab
Im Liveblog der FAZ wird berichtet, dass Unionspolitiker Steuererhöhungen eine Absage erteilen. Weitere Details zu den politischen Hintergründen oder konkreten Aussagen werden in der Quelle nicht genannt. (Quelle: FAZ)
Wichtigste Erkenntnisse:
- Unionspolitiker sprechen sich gegen Steuererhöhungen aus
Debatte um deutsche Soldaten in der Ukraine
Nach dem Ukraine-Gipfel in Washington diskutieren deutsche Politiker über mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew und eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedensmission. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) betonte, Deutschland müsse Verantwortung übernehmen und nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten an der Seite der Ukraine stehen. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp (CDU), hält einen Bundeswehreinsatz für wahrscheinlich, etwa zur Überwachung eines Friedensabkommens oder zur Ausbildung ukrainischer Truppen. Einen größeren Einsatz wie in Litauen schließt er aus.
SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich fordert eine Beteiligung von UN und OSZE an einer Friedenslösung, bevor über nationale Truppenbeiträge nachgedacht werde. Der Co-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken, warnt vor einer Stationierung von Nato-Soldaten in der Ukraine und bringt eine UN-Beobachtermission mit bis zu 40.000 Blauhelmen ins Gespräch. Der Reservistenverband zeigt sich offen für eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedensmission, sofern sinnvolle Bedingungen vorliegen. Präsident Patrick Sensburg betont, eine Mission sei nur sinnvoll, wenn es eine entmilitarisierte Pufferzone gebe. (Quelle: mdr.de)
Wichtigste Erkenntnisse:
- Breite politische Debatte über Bundeswehreinsatz in der Ukraine
- CDU-Politiker halten Einsatz für wahrscheinlich, Linke warnt vor Eskalation
- UN- und OSZE-Beteiligung wird von SPD gefordert
- Reservistenverband fordert sinnvolle Bedingungen für Friedensmission
Einschätzung der Redaktion
Die geplante Namensänderung des Bündnis Sahra Wagenknecht markiert einen strategisch bedeutsamen Schritt für die Partei. Die Abkehr vom Personennamen signalisiert den Anspruch, sich als eigenständige politische Kraft jenseits der Gründerfigur zu etablieren und langfristig breitere Wählerschichten anzusprechen. Die Beibehaltung des Kürzels BSW sichert dabei den Wiedererkennungswert und die bisher aufgebaute Markenidentität. Die Einbindung der Mitglieder in den Namensfindungsprozess kann die interne Identifikation stärken, birgt aber auch das Risiko kontroverser Debatten. Angesichts der aktuellen Umfragewerte und der knappen Wahlergebnisse steht die Partei vor der Herausforderung, ihre Positionierung und ihr Profil zu schärfen, um sich im Parteienspektrum nachhaltig zu behaupten.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Namenswechsel als Signal für institutionelle Eigenständigkeit
- Markenidentität bleibt durch Kürzel BSW erhalten
- Mitgliederbeteiligung kann Identifikation stärken, birgt aber Diskussionspotenzial
- Partei steht vor der Aufgabe, ihr Profil zu festigen
Quellen:
- Parteien - Bündnis Sahra Wagenknecht benennt sich im Dezember um - Politik - SZ.de
- „Von Politik zu wenig ernst genommen oder übersehen“
- Jetzt hilft auch die Politik: Geldspritze für bedrohte Hamburger Clubs
- POLITIK/ROUNDUP: Russland greift Region Poltawa mit Raketen und Drohnen an - boerse.de
- Liveblog Bundespolitik: Unionspolitiker erteilen Steuererhöhungen Absage
- Debatte um deutsche Soldaten in der Ukraine: "Deutschland muss Verantwortung übernehmen"













