Bischof hebt Sonntagspflicht wegen Trump-Politik auf, Radikalisierung Jugendlicher nimmt zu

Bischof hebt Sonntagspflicht wegen Trump-Politik auf, Radikalisierung Jugendlicher nimmt zu

Autor: Politik-Ratgeber Redaktion

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Kategorie: News

Zusammenfassung: Der Artikel berichtet über die Aufhebung der Sonntagspflicht wegen Trumps Einwanderungspolitik, zunehmende Jugendradikalisierung online und Forderungen nach mehr Kinderbeteiligung in der Politik.

Ein Bischof in Kalifornien hebt die Sonntagspflicht auf, weil Trumps Einwanderungspolitik Gläubige in Angst versetzt. Jugendliche radikalisieren sich zunehmend im Netz – die Zahlen politisch motivierter Straftaten steigen rasant. Kinder fühlen sich in der Politik übergangen, Experten fordern mehr Mitbestimmung. Die Ukraine plant ihren Wiederaufbau, doch der Krieg hält an. In einer Bürgerversammlung wird die Sprengung der Zeller Brücke diskutiert. Ursula von der Leyen bleibt umstritten: Ihre Karriere ist geprägt von Macht, Reformen und Skandalen. Der Pressespiegel beleuchtet, wie politische Entscheidungen das Leben vieler Menschen direkt beeinflussen.

Bischof hebt Sonntagspflicht auf – wegen Trump-Politik

Der Bischof der Diözese San Bernardino in Kalifornien, Alberto Rojas, hat die Sonntagspflicht für Gläubige aufgehoben, die aus Angst vor einer drohenden Abschiebung nicht in der Lage sind, die Sonntagsmesse zu besuchen. Das entsprechende Dekret wurde am Dienstag auf der Internetseite der Diözese veröffentlicht. Rojas beruft sich dabei auf das Kirchenrecht und empfiehlt den Gläubigen, ihre geistliche Gemeinschaft durch Gebet, geistliche Lektüre oder das Anschauen einer live übertragenen Messe aufrechtzuerhalten. Zudem fordert er die Gemeinden auf, alternative Formen der Katechese und Sakramentenvorbereitung für Betroffene zu entwickeln.

In einem Schreiben vom 23. Juni betonte Rojas, dass das Recht der Strafverfolgungsbehörden, Gemeinden vor Gewalttätern zu schützen, respektiert werde. Allerdings berichtete er von mindestens einem Fall, in dem Agenten der US-Einwanderungsbehörde (ICE) auf dem Grundstück einer Kirchengemeinde mehrere Personen festnahmen. Dies habe zu einem enormen Maß an Angst, Verwirrung und Unruhe geführt. Rojas appellierte an die politischen Entscheidungsträger, diese Praxis einzustellen und eine Reform des Einwanderungssystems herbeizuführen, die Menschenrechte und Menschenwürde respektiert.

Die Trump-Regierung hatte im Januar langjährige Beschränkungen für Verhaftungen an sensiblen Orten wie Gotteshäusern, Schulen und Gesundheitseinrichtungen aufgehoben. Die US-Bischofskonferenz kritisierte diese Änderung und forderte ein von Gnade und Gerechtigkeit geprägtes Einwanderungssystem. Die Diözese Nashville in Tennessee erklärte Mitte Mai, dass kein Katholik verpflichtet sei, am Sonntag die Messe zu besuchen, wenn dies seine Sicherheit gefährde, auch wenn keine offizielle Dispens erteilt wurde.

Maßnahme Begründung Betroffene
Aufhebung der Sonntagspflicht Angst vor Abschiebung Gläubige der Diözese San Bernardino
Empfehlung alternativer Formen Unmöglichkeit des Kirchenbesuchs Betroffene Gemeindemitglieder

Infobox: Die Diözese San Bernardino reagiert mit der Aufhebung der Sonntagspflicht auf die verschärfte Einwanderungspolitik der Trump-Regierung. Die US-Bischofskonferenz fordert eine Reform, die Menschenrechte und Gnade in den Mittelpunkt stellt. (Quelle: Katholisch.de)

Radikalisierung Jugendlicher über Internet besorgt Minister

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) hat die zunehmende Radikalisierung Jugendlicher über soziale Medien als alarmierend bezeichnet. Rechtsextreme Jugendnetzwerke radikalisieren und organisieren sich laut Pegel fast unsichtbar im digitalen Raum. Die Anhänger werden immer jünger und gewaltbereiter. Pegel erklärte: „Was früher im Hinterhof stattfand, geschieht heute in verschlüsselten Chats, TikTok-Kommentaren und Telegram-Kanälen – oft unbemerkt von Eltern und Lehrkräften.“

Mitte Mai wurden bei einer bundesweiten Durchsuchungsaktion fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren festgenommen, denen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird. Zwei der Verdächtigen stammen aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der politisch motivierten Straftaten erreichte 2024 in Mecklenburg-Vorpommern mit 3.317 Fällen einen historischen Höchststand, was im Vergleich zu 2023 einen Anstieg um fast 75 Prozent bedeutet. Zwei Drittel dieser Straftaten (2.184 Fälle) wurden dem Bereich Rechtsextremismus zugeordnet. Die Zahl der linksextremistischen Straftaten verdoppelte sich auf 361. Antisemitische Straftaten stiegen leicht auf 124 Fälle, überwiegend verübt von rechtsextremistischen Tätern.

„Unsere Demokratie stirbt nicht mit einem Knall, sondern mit einem Klick, wenn wir nicht entschieden gegensteuern“, mahnte Pegel.
Kategorie 2024 Veränderung zu 2023
Politisch motivierte Straftaten (gesamt) 3.317 +75 %
Rechtsextremismus 2.184 -
Linksextremismus 361 Verdoppelt
Antisemitische Straftaten 124 Leichter Anstieg

Infobox: Die Radikalisierung Jugendlicher im Internet nimmt zu, die politisch motivierten Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern erreichen 2024 einen Höchststand. Besonders der Rechtsextremismus dominiert die Statistik. (Quelle: SZ.de)

Kinder ohne Stimme? Warum die Politik an ihnen vorbeigeht

In Berlin hat sich die Kinderkommission des Bundestags zu ihrer konstituierenden Sitzung getroffen, um sich für die Interessen von Kindern starkzumachen. Sebastian Kurtenbach, Professor für Politikwissenschaften und Sozialpolitik an der FH Münster, kritisiert jedoch, dass Kinder in der Politik zu selten beteiligt werden und ihnen nicht zugehört wird. Er betont, dass Erwachsene befragt werden, wenn es um die Bedürfnisse und das Wohl von Kindern geht, anstatt die Kinder selbst einzubeziehen.

„Wenn man wissen will, wie es Kindern geht, werden Erwachsene gefragt und wenn man wissen möchte, was Kinder brauchen, werden Erwachsene gefragt.“ (Sebastian Kurtenbach)

Kurtenbach fordert, Kinder als Teil der Kommission zu denken und nicht nur als diejenigen, die sich an die Kommission wenden können. Investitionen in Bildung und Schulen seien notwendig, um mehr Chancengleichheit zu schaffen. Laut einer Jugendstudie sind Jugendliche in Baden-Württemberg unzufrieden mit der Politik. Jugendforscher Kilian Hampel von der Universität Konstanz nennt als Gründe die mangelnde Beteiligung und das Gefühl, nicht gehört zu werden.

  • Kinder sind in der Politik unterrepräsentiert.
  • Politische Teilhabe ist ein Kinderrecht.
  • Investitionen in Bildung und Schulen werden als notwendig erachtet.

Infobox: Experten fordern mehr Beteiligung von Kindern in politischen Prozessen und Investitionen in Bildung, um Chancengleichheit zu fördern. Die Unzufriedenheit Jugendlicher mit der Politik ist hoch. (Quelle: SWR)

Ukraine Recovery Conference 2025

Am 10. Juli 2025 beginnt in Rom die Ukraine Recovery Conference 2025 (URC). Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges 2022 findet die Konferenz jährlich statt und plant den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg. Ziel ist es, internationale Unterstützung zu gewinnen und möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen – darunter Regierungen, Organisationen, Finanzinstitutionen und Unternehmen – in die Planung einzubinden, um die Widerstandskraft der Ukraine zu stärken.

In der „Lugano Declaration“ von 2022 einigten sich die teilnehmenden Länder der ersten URC auf sieben Grundprinzipien, die den Wiederaufbau der Ukraine fair, transparent und nachhaltig gestalten sollen. Die URC 2025 setzt folgende Schwerpunkte:

  • Wirtschaft und Investitionen: Mobilisierung privater Unternehmen und Investoren für den Wiederaufbau und das Wirtschaftswachstum.
  • Soziale Entwicklung: Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Land und in der Diaspora. Frauen und Jugendliche spielen eine Schlüsselrolle bei der Wiedereingliederung von Geflüchteten, Binnenvertriebenen und Veteranen.
  • Lokale Strukturen und EU-Integration: Stärkung von Städten und Regionen sowie eine engere Anbindung an die Europäische Union.

Die Ukraine meldete in der vergangenen Woche die schwersten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. US-Präsident Donald Trump sagte trotz eines zuvor angekündigten Lieferstopps neue Waffenlieferungen zu. Aus Sicht der Ukraine reicht der internationale Druck nicht aus, um Russland zu einer diplomatischen Lösung zu bewegen. Kiew fordert deshalb schärfere Sanktionen.

Infobox: Die Ukraine Recovery Conference 2025 in Rom fokussiert sich auf Wiederaufbau, gesellschaftlichen Zusammenhalt und EU-Integration. Die Sicherheitslage bleibt angespannt, Kiew fordert schärfere Sanktionen gegen Russland. (Quelle: bpb.de)

Bürgerversammlung informiert über Sprengung der Zeller Brücke

In einer Bürgerversammlung wurden die Anwohner und Interessierten über die geplante Sprengung der Zeller Brücke informiert. Die Veranstaltung fand am 10. Juli 2025 statt. Ziel war es, die Bürger über den Ablauf, die Sicherheitsmaßnahmen und die Auswirkungen der Sprengung auf den Verkehr und die Umgebung zu unterrichten.

Die Zeller Brücke ist ein wichtiges Bauwerk, dessen Sprengung umfangreiche Vorbereitungen und Abstimmungen mit den zuständigen Behörden erfordert. Die Verantwortlichen erläuterten die Gründe für die Sprengung und beantworteten Fragen der Bürger. Die Versammlung diente dazu, Transparenz zu schaffen und die Bevölkerung frühzeitig einzubinden.

  • Informationen zum Ablauf der Sprengung
  • Darstellung der Sicherheitsmaßnahmen
  • Einbindung der Bürger in den Prozess

Infobox: Die Bürgerversammlung zur Sprengung der Zeller Brücke informierte umfassend über den Ablauf und die Sicherheitsvorkehrungen. Die Bürger wurden aktiv in den Prozess eingebunden. (Quelle: hessenschau.de)

Ursula von der Leyen: Familie, Politik, Skandale – Der Überblick

Ursula von der Leyen ist seit 2019 Präsidentin der Europäischen Kommission und zählt zu den mächtigsten Frauen der Welt. In Deutschland bekleidete sie mehrere Ministerinnen-Posten, darunter Familienministerin, Bundesarbeitsministerin und Verteidigungsministerin. Sie wurde am 8. Oktober 1958 als Ursula Albrecht in Brüssel geboren. Ihr Vater, Ernst Albrecht, war von 1976 bis 1990 Ministerpräsident von Niedersachsen. Von der Leyen studierte zunächst Volkswirtschaft, wechselte dann zur Medizin und promovierte 1991 zum Dr. med. Sie ist seit 1986 mit dem Mediziner Heiko von der Leyen verheiratet und hat sieben Kinder.

Ihre politische Karriere begann 1990 mit dem Eintritt in die CDU. Nach Stationen in der Kommunal- und Landespolitik wurde sie 2005 Familienministerin im Kabinett Merkel, später Arbeitsministerin und 2013 Verteidigungsministerin. Nach der Europawahl 2019 wurde sie mit 383 von 747 Stimmen zur Kommissionspräsidentin gewählt und hat seit 2024 eine zweite Amtszeit inne.

Politisch setzt sich von der Leyen für den „European Green Deal“ ein, mit dem Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen Europas bis 2050 auf null zu senken. In der Außenpolitik befürwortet sie die militärische Unterstützung der Ukraine und eine engere Zusammenarbeit der EU-Länder bei Rüstungsinvestitionen.

Von der Leyen war in mehrere Skandale und Kontroversen verwickelt. 2015 wurde ihre Doktorarbeit auf Plagiate untersucht, wobei keine Täuschungsabsicht festgestellt wurde. Während ihrer Zeit als Verteidigungsministerin wurde der Skandal um den Oberstleutnant Franco A. bekannt, der als syrischer Flüchtling einen Anschlag plante. Von der Leyen sprach der Bundeswehr ein „Haltungsproblem“ zu. In ihrer zweiten Amtszeit als Verteidigungsministerin wurden Vorwürfe der Vetternwirtschaft laut, da das Ministerium mehrere Hundert Millionen Euro für externe Berater ausgab, darunter persönliche Verbindungen zu McKinsey und Accenture. Ein Untersuchungsausschuss sollte die Rechtmäßigkeit der Ausgaben klären, wobei während der Untersuchungen sensible Daten gelöscht wurden. Während der Corona-Pandemie geriet sie wegen eines undurchsichtigen Impfstoff-Liefervertrags mit Pfizer in die Kritik, was zu einem Misstrauensvotum führte.

Jahr Position Besonderheiten
2005 Familienministerin Kabinett Merkel
2009 Arbeitsministerin Ressortwechsel
2013 Verteidigungsministerin Skandale und Kontroversen
2019 EU-Kommissionspräsidentin 383 von 747 Stimmen
2024 2. Amtszeit als Kommissionspräsidentin -

Infobox: Ursula von der Leyen ist eine der einflussreichsten Politikerinnen Europas, deren Karriere von Erfolgen, aber auch von Skandalen und Kontroversen geprägt ist. (Quelle: Berliner Morgenpost)

Einschätzung der Redaktion

Die Aufhebung der Sonntagspflicht durch den Bischof von San Bernardino ist ein bemerkenswertes Signal für die Anpassungsfähigkeit religiöser Institutionen an gesellschaftliche und politische Realitäten. Sie verdeutlicht, dass die Kirche bereit ist, auf konkrete Ängste und Bedrohungen ihrer Mitglieder einzugehen und seelsorgerische Verantwortung über formale Pflichten zu stellen. Die Maßnahme unterstreicht die Bedeutung von Menschlichkeit und Flexibilität im Umgang mit restriktiven politischen Maßnahmen und setzt ein Zeichen für den Schutz der Menschenwürde. Gleichzeitig wird deutlich, wie stark politische Entscheidungen das religiöse und gesellschaftliche Leben beeinflussen können. Die Forderung nach alternativen Formen der Glaubensausübung und nach einer Reform des Einwanderungssystems zeigt, dass die Kirche nicht nur reagiert, sondern auch aktiv gesellschaftspolitische Impulse setzt.

  • Kirche zeigt Flexibilität und seelsorgerische Verantwortung
  • Politische Maßnahmen wirken direkt auf religiöse Praxis
  • Forderung nach Reformen und Schutz der Menschenwürde

Quellen: