Schröder sagt per Video aus, Friedenspreis für Jani Silva, Debatte um Bahntrasse und Ausstellung
Autor: Politik-Ratgeber Redaktion
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Kategorie: News
Zusammenfassung: Der Pressespiegel berichtet über Schröders Videoaussage im Nord Stream 2-Ausschuss, Proteste gegen Bahnprojekte und Debatten um Erinnerungskultur in Europa.
Politische Kontroversen, prominente Zeugen im Untersuchungsausschuss, internationale Auszeichnungen und hitzige Debatten um Erinnerungskultur: Der aktuelle Pressespiegel bietet einen kompakten Überblick über die wichtigsten politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa – von Gerhard Schröders Videoaussage im Nord Stream 2-Ausschuss bis zu Protesten gegen Bahnprojekte und Streit um historische Ausstellungen in Polen.
Schröder sagt per Video im Nord Stream 2-Untersuchungsausschuss aus
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich bereit erklärt, vor dem Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags zur Stiftung Klima- und Umweltschutz auszusagen – allerdings ausschließlich per Videoschalte. Dies teilte sein Anwalt Hans-Peter Huber dem Ausschussvorsitzenden Sebastian Ehlers mit. Schröder hatte sich zuvor mit einem ärztlichen Attest wegen einer Burnout-Erkrankung entschuldigt, schlägt nun aber als Kompromiss die Videovernehmung vor. Die Übertragung soll ohne Öffentlichkeit stattfinden, Schröder müsse Pausen einlegen dürfen, und sein Anwalt wird als Zeugenbeistand teilnehmen. Der Termin ist für den 17. Oktober angesetzt.
Schröder war nach seinem Ausscheiden aus der Politik viele Jahre für russische Energiekonzerne tätig, unter anderem als Präsident des Verwaltungsrats der Nord Stream 2 AG. Im Untersuchungsausschuss geht es um die inzwischen stillgelegte und teilweise zerstörte Pipeline zwischen Russland und Deutschland. Die Opposition im Landtag Mecklenburg-Vorpommern erhofft sich von Schröders Aussage Aufklärung über mögliche Einflussnahmen Russlands auf die Landesregierung. Die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV wurde Anfang 2021 gegründet, um die Fertigstellung der Pipeline trotz US-Sanktionsdrohungen abzusichern. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sollte die Stiftung aufgelöst werden, was jedoch nicht gelang.
„Wenn Herr Schröder Sie um eine Pause bittet, wird dies nicht sofort wieder mit der Forderung nach dem Amtsarzt quittiert werden, sondern man wird unter allgemeinen humanen Gesichtspunkten gemeinsam erörtern, wann eine Fortsetzung der Vernehmung zumutbar sein wird.“ (Anwalt Hans-Peter Huber, laut SZ.de)
- Schröder sagt am 17. Oktober per Video aus
- Vernehmung ohne Öffentlichkeit, mit Pausenregelung
- Untersuchungsausschuss thematisiert Einfluss Russlands und die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV
Infobox: Gerhard Schröder wird am 17. Oktober per Video vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Die Vernehmung erfolgt unter besonderen Bedingungen und ohne Öffentlichkeit. (Quelle: SZ.de)
Hessischer Friedenspreis für Jani Silva
Der diesjährige Hessische Friedenspreis geht an die kolumbianische Umweltaktivistin Jani Silva. Die Auszeichnung würdigt ihr Engagement im Amazonasgebiet. Die Preisverleihung wurde am 16. Juli 2025 bekanntgegeben.
Jani Silva setzt sich seit Jahren für den Schutz des Regenwaldes und die Rechte der lokalen Bevölkerung ein. Ihr Engagement im Amazonas wird als herausragend angesehen und mit dem Friedenspreis des Landes Hessen geehrt.
- Preisverleihung am 16.07.2025
- Auszeichnung für Engagement im Amazonas
- Jani Silva ist kolumbianische Umweltaktivistin
Infobox: Der Hessische Friedenspreis 2025 geht an Jani Silva für ihren Einsatz im Amazonasgebiet. (Quelle: hessenschau.de)
Polnische Politik empört über Weltkriegsausstellung in Danzig
In Danzig sorgt eine Fotoausstellung über zwangsrekrutierte polnische Soldaten in der Nazi-Wehrmacht für heftige politische Debatten. Die Ausstellung mit dem Titel „Unsere Jungs“ wird vom Stadtmuseum und dem Weltkriegsmuseum Danzig veranstaltet und thematisiert ein wenig bekanntes Kapitel der lokalen Geschichte im Zweiten Weltkrieg. Nach der Annexion Danzigs durch Hitlerdeutschland 1939 wurden Zehntausende Männer aus der Region zum Dienst in der Wehrmacht gezwungen.
Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnete die Ausstellung als „moralische Provokation“ und warf den Organisatoren vor, geschichtliche Tatsachen zu verdrehen. Auch Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz kritisierte die Darstellung. Das Kulturministerium in Warschau hingegen verteidigte die Ausstellung und betonte, dass der Vorwurf der Geschichtsfälschung das Vertrauen in Institutionen untergrabe, deren Aufgabe es sei, die historische Wahrheit zu bewahren. Viele der zwangsrekrutierten Polen seien desertiert und hätten sich den polnischen Streitkräften im Westen angeschlossen, so der Direktor des Stadtmuseums, Waldemar Ossowski.
„Soldaten des ›Dritten Reichs‹ als ›unsere‹ darzustellen, ist nicht nur eine historische Unwahrheit, sondern eine moralische Provokation.“ (Präsident Andrzej Duda, laut Spiegel)
- Ausstellung thematisiert Zwangsrekrutierung polnischer Männer in der Wehrmacht
- Starke Kritik von Präsident Duda und Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz
- Kulturministerium verteidigt die Ausstellung
Infobox: Die Ausstellung „Unsere Jungs“ in Danzig löst eine Debatte über Erinnerungskultur und Geschichtsdeutung in Polen aus. (Quelle: Spiegel)
Wadephul: Noch keine Lockerung der Grenzkontrollen möglich
Im Liveticker zur Bundespolitik äußerte sich der CDU-Politiker Johann Wadephul zur aktuellen Lage an den deutschen Grenzen. Er betonte, dass eine Lockerung der Grenzkontrollen derzeit nicht möglich sei. Die Diskussion um die Grenzkontrollen bleibt damit weiterhin ein zentrales Thema in der Bundespolitik.
Weitere Themen im Liveticker waren unter anderem der Koalitionsstreit um die Brandmauer nach links, die Richterwahl und die Positionen von Friedrich Merz sowie Bundeskanzler Olaf Scholz. Auch internationale Entwicklungen, wie die Lage in Israel und Syrien, wurden thematisiert.
- Wadephul: Keine Lockerung der Grenzkontrollen
- Koalitionsstreit und Richterwahl im Fokus
- Internationale Krisen werden ebenfalls behandelt
Infobox: Die Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen bleiben bestehen, eine Lockerung ist laut Wadephul aktuell nicht möglich. (Quelle: FAZ)
Niedersachsen protestiert gegen neue Bahntrasse
In Niedersachsen regt sich Widerstand gegen den geplanten Neubau einer Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover. Das Land protestiert gegen die neue Bahntrasse, wie aus aktuellen Berichten hervorgeht. Die Landesregierung und zahlreiche Bürgerinitiativen sprechen sich gegen das Vorhaben aus.
Die Proteste richten sich insbesondere gegen die geplante Streckenführung und die befürchteten Auswirkungen auf Umwelt und Anwohner. Die Debatte um den Ausbau der Bahnverbindung bleibt damit ein zentrales Thema in der niedersächsischen Landespolitik.
- Protest gegen Neubau der Bahnstrecke Hamburg-Hannover
- Landesregierung und Bürgerinitiativen sind dagegen
- Umwelt- und Anwohnerinteressen im Fokus
Infobox: Niedersachsen protestiert gegen die geplante neue Bahntrasse zwischen Hamburg und Hannover. (Quelle: HAZ)
Kommentar: Grüner Brutalismus und die Fräulein-Rottenmeier-Politik
In einem Kommentar beschäftigt sich die WELT mit dem politischen Stil von Brosius-Gersdorf und zieht Parallelen zur sogenannten „Fräulein-Rottenmeier-Politik“. Der Beitrag kritisiert eine als herrschsüchtig empfundene Vorgehensweise und stellt diese in den Kontext aktueller politischer Entwicklungen.
Der Kommentar hebt hervor, dass die Auftritte von Britta Haßelmann eine Herrschsucht demonstrieren, die als noch gravierender als die Feigheit der Union bewertet wird. Jens Spahn wird im Zusammenhang mit der Richterwahl als jemand beschrieben, der „Glück im Unglück“ hatte.
- Kritik an politischem Stil von Brosius-Gersdorf
- Vergleich mit „Fräulein-Rottenmeier-Politik“
- Jens Spahn und Britta Haßelmann im Fokus der Analyse
Infobox: Die WELT kommentiert kritisch den politischen Stil von Brosius-Gersdorf und zieht Parallelen zu autoritären Verhaltensweisen. (Quelle: WELT)
Einschätzung der Redaktion
Die Entscheidung, Gerhard Schröder ausschließlich per Video und unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Untersuchungsausschuss zu vernehmen, unterstreicht die besondere Brisanz und Sensibilität des Themas. Die gewählten Rahmenbedingungen könnten einerseits die Aussagebereitschaft fördern, werfen jedoch Fragen nach Transparenz und öffentlicher Kontrolle auf. Die Tatsache, dass Schröder als zentrale Figur im Kontext der deutsch-russischen Energiebeziehungen gilt, verleiht seiner Aussage erhebliche politische Relevanz. Die Erwartungen an eine umfassende Aufklärung sind hoch, doch die eingeschränkte Öffentlichkeit und die besonderen Schutzmaßnahmen könnten die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz der Ergebnisse beeinträchtigen. Die Vernehmung Schröders wird damit zum Gradmesser für die Fähigkeit politischer Institutionen, auch in komplexen und konfliktträchtigen Fällen Aufklärung und Verantwortlichkeit sicherzustellen.
- Die Videovernehmung Schröders ist ein Signal für die politische und gesellschaftliche Bedeutung des Falls.
- Transparenz und öffentliche Kontrolle stehen im Spannungsfeld mit Persönlichkeitsrechten und gesundheitlichen Belangen.
- Die Ergebnisse des Ausschusses werden maßgeblich von der Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit der Vernehmung abhängen.
Quellen:
- Nord Stream 2 - Schröder will per Video vor Untersuchungsausschuss aussagen - Politik - SZ.de
- Hessischer Friedenspreis geht an Jani Silva
- Polen: Weltkriegsausstellung in Danzig empört polnische Politik
- Liveticker Bundespolitik: Wadephul: Noch keine Lockerung der Grenzkontrollen möglich
- Politik in Niedersachsen: Land protestiert gegen neue Bahntrasse
- Grüner Brutalismus: Brosius-Gersdorf und die Fräulein-Rottenmeier-Politik